Der Bitcoin ist die wohl bekannteste Kryptowährung. Er hat in den vergangenen Jahren einen beispiellosen Aufstieg erlebt und wurde zuletzt sogar erstmals zu einer offiziellen Landeswährung ernannt. Woher kommt dieser Erfolg? Und kann wirklich jede*r durch das Schürfen von Bitcoins reich werden?
Kryptowährungen als Antwort auf den Finanzcrash
Im Jahr 2008 geht die Investmentbank Lehman Brothers bankrott und löst damit den schlimmsten Finanzcrash seit 1929 aus, der wiederum eine ganze Reihe von Privatpersonen in den Ruin treibt.
Ein gewisser Satoshi Nakamoto, geboren am 5. April 1975 in Japan, arbeitet damals seit einem Jahr an einer Software, die verhindern soll, dass sich die Finanzhaie ihre Taschen mit dem Geld der guten Bürger füllen.
Die erste Bitcoin-Transaktion
Dieses Programm ist das Programm für Bitcoins, kurz BTC: Eine Kryptowährung, also eine virtuelle Währung. Damals ist der Bitcoin noch supergeheim.
Am 12. Januar 2009 führt Satoshi dann die erste Bitcoin-Transaktion durch. Ein Jahr später kündigt er an, dass er sich zurückziehen und die Leitung an den amerikanischen Entwickler Gavin Andresen übergeben möchte.
Der Vater des Bitcoins löst sich in Luft auf. Der Haken an der Sache: Niemand hat ihn je gesehen. Die Gerüchte über seine Identität nehmen ihren Lauf. Sind Satoshi und sein Kumpel Gavin ein und dieselbe Person?
Ein Bitcoin ist viele Tausende Dollar wert
Dem Erfolgt des Bitcoins tun diese Überlegungen keinen Abbruch: Dem Bitcoin geht es 13 Jahre später bestens. Der Beweis? Im Jahr 2009 ist er 0,001 Dollar wert. Momentan ist ein Bitcoin an die 50.000 Dollar wert.
Wie ist das möglich? Kryptowährungen sind unabhängige und dezentralisierte Währungen, die mithilfe eines Computerprogramms ausgegeben werden. Bei diesen 2.0-Währungen gibt es keinen Staat und keine Zentralbank, die einen Kurs festlegt oder Geldscheine ausgibt, wenn es nötig ist.
Beim Bitcoin ist alles programmiert. Auch seine Stückzahl ist definitiv begrenzt: Es wird nur 21 Millionen verkaufter Bitcoins geben. Nicht einen mehr, nicht einen weniger.
Die Blockchain ersetzt Banktransaktionen
Bitcoin-Transaktionen laufen über die Blockchain laufen und werden von Minern bestätigt. Die Blockchain ist eine Art Online-Kontoregister, in dem alle Transaktionen mit Bitcoins erfasst und gesichert werden. Dank der Blockchain ist keine Bank mehr nötig.
Die Miner sind ursprünglich eine Gruppe von Informatiker:innen. Ihr Job ist es, all diese Transaktionen gegen ein paar Crypto denier zu validieren. Dank ihnen sind Banken unnötig. Auch wenn die berühmten Miner heute keine einsamen Geeks mehr sind, sondern oftmals spezialisierte Unternehmen.
18 von 21 Millionen Bitcoins sind bereits in Umlauf
Wir wissen heute, dass bis jetzt schon ungefähr 18 Millionen Bitcoins verkauft worden sind. Das bedeutet, dass ihr bei Interesse noch vor dem Jahr 2140 investieren müsst.
An diesem Punkt denkt ihr vielleicht: "Kein Problem, ich habe für solche Dinge ein Händchen.” Oder zumindest ein besseres Händchen als eure Oma, die bei der Umstellung auf den Euro beschlossen hat, all ihre 1-Mark-Stücke zu behalten.
Der Haken: Da 80 % der Bitcoins bereits verkauft sind, gibt es nur ein geringes Angebot, aber eine große Nachfrage. Das lässt den Preis des Bitcoins in die Höhe schnellen. Und ja, er ist selten. Ganz zu schweigen davon, dass die Investition riskant ist. Und das aus gutem Grund: Manche sehen darin ein Ponzi-Pyramidensystem, das bald zusammenbrechen könnte.
Kurz gesagt: Wenn ihr eure Ersparnisse anlegen wollt, solltet ihr vielleicht lieber einen Sparkassen-Berater anrufen und einen Bausparvertrag abschließen. Oder neu-klassisch in Aktienfonds investieren.
Diese und weitere spannende Fragen beantworten wir dir nicht nur auf Gentside (#Schlauer sterben), sondern auch in unserem Podcast Schlauer sterben. Abonniere Schlauer sterben doch gleich auf deiner Lieblings-Podcast-Plattform (z.B. Spotify oder Apple Podcasts).