Wenn ihr einen Führerschein besitzt, habt ihr bestimmt schon einmal dieses unangenehme Gefühl verspürt, geblitzt worden zu sein. Ihr wisst vielleicht nicht so recht, welchem Tacho ihr trauen sollt: Eher dem des Autos oder dem eures Navigationsgeräts?
Viele haben zwei Geschwindigkeitsmesser im Auto
Die Antwort: Es ist weder das eine noch das andere. Viele Deutsche nutzen ein Navi, wenn sie im Auto unterwegs sind, das bedeutet, dass einige von uns zwei verschiedene Zähler haben.
Hier gibt es zwei Teams: Diejenigen, die auf den Zähler im Auto schauen, und diejenigen, die auf Waze oder ein anderes Navi schauen.
Wie präzise ist ein Tachometer?
Beginnen wir bei den Puristen mit dem Tacho im Auto. Euer Auto gibt euch nie die richtige Geschwindigkeit an, und das ist Absicht. Euer fahrbarer Untersatz zeigt nämlich eine höhere Geschwindigkeit an.
Je nach Modell wird die tatsächliche Geschwindigkeit einfach um 1 bis 10 % erhöht dargestellt. Beispiel: Wenn euer Tacho eine Geschwindigkeit von 100 km/h anzeigt, könnte es sein, dass ihr in Wirklichkeit zwischen 91 und 99 km/h fahrt.
Das dient als Sicherheitsmaßnahme. Der Fahrtenschreiber des Autos wird hingegen niemals eine niedrigere Geschwindigkeit anzeigen als die tatsächliche. Das ist keine Laune der Hersteller, sondern gesetzlich vorgeschrieben (in der ECE-Regelung R39).
Wenn ihr also dem Tacho eures Autos folgt, werdet ihr immer unterhalb der tatsächlichen Geschwindigkeit bleiben, also geht ihr kein Risiko ein. Es gibt keine Strafzettel oder Punkte in Flensburg.
Wie gut ist das Navi?
Der Tacho zeigt euch also nie die reale Geschwindigkeit an. Doch auch das Navi hat seine Schwächen. Seine Achillesferse: Es arbeitet mit Satelliten. Man braucht also guten Empfang. Andernfalls kommt es zu einer Latenzzeit bei der Anzeige und damit zu einer falschen Geschwindigkeit.
Wie funktioniert das Ganze? Je nach Anzahl der verfügbaren Satelliten, der Sichtweite um das Auto herum oder auch dem verwendeten Algorithmus kann das Navi mehr oder weniger genau sein.
Auch Blitzer "schummeln"
Es ist also nicht ganz so einfach, die genaue Geschwindigkeit eures Auto zu ermitteln. Geschwindigkeit ist immer eine Frage des Ermessens, selbst für die Polizei.
Daher der berühmte Ausdruck "gemessene Geschwindigkeit, korrigierte Geschwindigkeit". Wenn Radargeräte die Geschwindigkeit messen, korrigieren sie die Geschwindigkeit immer, um sich eine Fehlermarge einzuräumen. Das ergibt 5 km/h weniger, wenn ihr unter 100 km/h liegt, und 5 % weniger, wenn ihr über 100 km/h liegt.
Am besten ist es immer noch, wenn ihr es einfach ruhig angehen lasst: So seid ihr sicher unterwegs und braucht euch vor Blitzern nicht zu fürchten.
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