Eine SIM-Karte ins Handy oder Smartphone zu frickeln, kann schon einiges an Fingerspitzengefühl erfordern und Nerven kosten. Die gute Nachricht: Diese Mühen könnten bald der Vergangenheit angehören.
Grund ist die Erfindung der eSIM, die in immer mehr neuen Geräten eingebaut ist. Das Problem ist nur: Die Provider mögen sie nicht, so t-online.de.
SIM-Karten im Wandel der Zeit
Zu Beginn - Anfang der 90er-Jahre - hatte die Sim-Karte noch ein respektables Format, sie war so groß wie ein Bankkarte und entsprechend unhandlich. Da die Handys immer kleiner wurden, schrumpfte auch die SIM zusehends und wurde schnell durch die Mini-Sim 2,5 × 1,5 cm) ersetzt. Der Nachfolger, die Micro-SIM, war nur noch 1,5 × 1,2 cm groß.
Aktuell ist die Nano-SIMvorwiegendim Einsatz (1,23 × 0,88 cm). Meistens liefert der Provider jedoch alle Größen zusammen in einer Plastikkarte, sodass man die jeweils benötigte SIM herausdrücken und in das Gerät einsetzen kann.
eSIM: Die Zukunft
Allerdings droht nun auch der Nano-SIM das Aus – durch die eSIM. Diese ist schon im Smartphone eingebaut, der Nutzer oder die Nutzerin muss sich nur noch eine PIN zuschicken lassen und es kann losgehen. Denn die PIN schaltet auch den jeweiligen Tarif frei. Und auch in Wearables wie Smartwatches oder Fitness-Trackern wird immer öfter die eSIM verbaut.
Die neuen Smartphones mit eSIM verfügen fast immer noch über einen zweiten Slot für eine physische SIM-Karte. So ist es möglich, dass der Nutzer oder die Nutzerin auf einem Gerät über zwei Telefonnummern zu erreichen ist. Dies ist besonders praktisch, wenn das Smartphone beispielsweise privat und beruflich genutzt wird. Oder um im Urlaub eine lokale SIM-Karte zu nutzen, um günstiger zu telefonieren.
Für die Nutzer:innen hat das neue, unkomplizierte Verfahren durchaus Vorteile: Es entsteht weniger Plastikmüll, man spart Zeit und Nerven. Des Weiteren wird so beispielsweise ein Vertragswechsel deutlich einfacher. Gerade das aber fürchten die deutschen Mobilfunk-Anbieter.
Bei den deutschen Anbietern unbeliebt
Die deutschen Provider wie Telekom & Co. mögen die eSIM nicht. Sie stufen diese sogar als "Risiko für den Markt" ein, wie im Geschäftsbericht der Deutschen Telekom zu lesen ist. Sie fürchten die Wechselbereitschaft der Kunden, die durch die eSIM auch noch erleichtert wird.
Insofern verwundert es nicht, dass hierzulande aktuell gerade einmal ein Viertel der neuen Geräte überhaupt eSIM-fähig ist, so wiwo.de. Bislang ist sie nur eine Option für Technik-Nerds. Mittelfristig wird in der Branche aber erwartet, dass sich die moderne eSIM trotz aller Bedenken auch hierzulande durchsetzt.
Verwendete Quellen:
T-online.de: Die eSIM hat in Deutschland einen schweren Start
Wiwo.de: NEUES MOBILFUNKGESETZ: Verschwindet jetzt endlich die Sim-Karte?