Steam, die Vertriebsplattform für Computerspiele, ist oft im Fadenkreuz der Gaming-Community. Verschiedene ihrer Spiele werden als unmoralisch bewertet und beschwören bei ihrer Herausgabe große Konflikte herauf. Hatred, eines der gewalttätigsten Videospiele der Geschichte, gehört dazu.
Steam ist Kritik gewohnt
Steam ist in der Tat mit seinen Spieleentwicklern nachsichtig und lässt ihnen große Freiräume. Ein neues, ausgefallenes Spiel erregt jetzt die Entrüstung eines Teils der Community. Im Spiel "Heal Hitler" nimmt der Spieler die Rolle des Psychologen von Adolf Hitler ein, um diesen zu "heilen".
Der Spieleentwickler will kein Nazi-Verehrer sein
Die Beschreibung des von Jon Aegis entwickelten Spiels beginnt auf der Website von Steam so:
Es handelt sich um eine Psychologen-Simulation aus dem Jahr 1925, vor der Machtergreifung Hitlers. In dem Spiel soll Hitlers Trauma durch Therapie und Psychologie geheilt werden, um die Katastrophe zu verhindern.
Ein bestimmter Abschnitt dieser Beschreibung empört viele dann besonders:
Hitler war ein Mensch wie du. Wenn du dich von ihm abgrenzt, indem du ihn entmenschlichst und ein Monster nennst, fügst du deinem Selbst psychologischen Schaden zu. Um deine Schattenseite besser zu kennen, musst du verstehen, dass auch du unter bestimmten Lebensumständen jemand wie Hitler werden könntest. Du hast eine gute und eine böse Seite. Und wenn wir uns nicht eingestehen, dass es wieder jemanden wie Hitler geben könnte, sind wir zu einer Wiederholung der Geschichte verurteilt.
Jon Aegis wird seit der Ankündigung des Spiels beschuldigt, den Nationalsozialismus zu verherrlichen und Antisemit zu sein. Das wird bereits in der Spielbeschreibung zurückgewiesen:
Das trifft nicht auf ihn zu. Er ist Tscheche und Hitler hat Zehntausende seiner Ahnen ermordet. Das Spiel ist ein Experiment.
Selbst wenn also ein Teil der Gamer schimpft, ist ein anderer eher an dem Konzept interessiert.