Die scheinbar perfekte Welt von Instagram wird für viele Nutzer, insbesondere junge Mädchen, häufig zur Falle. Denn die vielen Bilder, die von Influencern, Models und Fitnesscoaches gepostet werden, üben einen enormen Druck auf junge Menschen aus, die sich häufig in Depressionen und Essstörungen bemerkbar machen.
Jedes dritte Mädchen ist betroffen
Diese Erkenntnisse sich nicht neu. Sie sind derzeit aber wieder besonders pikant, da Journalisten des Wall Street Journals (WSJ) Informationen vom Instagram Mutterkonzern Facebook zugespielt wurden, die besagen, dass das Unternehmen selbst solche Daten ermittelt und über einen langen Zeitraum unter Verschluss gehalten hat. Einer der Autoren des Artikels ist Jeff Horwitz. Er erzählt dem TV-Sender CNBC:
Der Satz lautete: 'Wir verschlechtern das Körperbild bei einem von drei Mädchen im Teenager-Alter.' Und das kann zum Teil lebensbedrohliche Auswirkungen haben. Etwa sechs Prozent der Nutzer in den USA, die sich selbst verletzt haben, konnten das direkt auf Instagram zurückführen.
Druck auf Zuckerberg wächst
Nach Veröffentlichung des Artikels hat sich auch Facebook zu dem Thema geäußert. In einem Blogpost schreiben die Verantwortlichen, dass sich 81 Prozent der Jugendlichen durch soziale Medien stärker mit ihren Freunden verbunden fühlen und lediglich 26 Prozent angegeben hätten, sich durch soziale Netzwerke schlechter zu fühlen.
Den Autoren des Artikels werfen sie vor, die Studienergebnisse bewusst in ein negatives Licht gerückt zu haben. Der Grund dafür liegt für die WSJ-Journalisten klar auf der Hand: "Auch wenn Facebooks Daten zeigen, dass Instagram schädlich für Teenie-Mädchen ist, wollen sie noch mehr junge User erreichen. Das ist lebenswichtig für den Umsatz, und sie wollen ihrer Plattform nicht schaden", erklärt Georgia Wells im Interview mit Fox News.
Experten gehen davon aus, dass sich bei Instagram erst einmal nichts ändern wird. Deswegen fordern Politiker von Zuckerberg, sein geplantes Projekt ein Instagram für Kinder unter 13 Jahren zu entwickeln, aufzugeben.