Inzwischen ist bestätigt, dass die bislang auf den Markt gekommenen Impfstoffe besonders vor einem schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung schützen. Doch auch sie sind nicht perfekt.
Trotz Impfung immer noch ansteckend
"Obwohl Menschen geimpft werden, können sich Viren manchmal an einigen Stellen im Körper weiter ausbreiten. Der Geimpfte ist dann weiter ansteckend", warnt Prof. Dr. Ulrich Lauer im Interview mit dem SWR. Damit sich das in Zukunft ändert, arbeitet der Experte des Universitätsklinikums Tübingen mit seinem Team an einem neuen Impfstoff. Dieser wird aber nicht per Spritze verabreicht.
Bei einer Coronainfektion dringend die Viren vor allem durch Mund und Nase in den Körper ein. Von da aus verbreiten sie sich dann bis in die Lunge, die im Laufe der Erkrankung mitunter schwere Schäden davonträgt. Die Wissenschaftler aus Tübingen arbeiten jetzt an einem Inhalations-Impfstoffe, der wie ein Nasenspray verabreicht werden kann.
Sterile Immunität durch Nasen-Impfung?
Die Hoffnung ist, dass sich das Coronavirus dann überhaupt nicht im Nasenbereich ausbreiten kann. Schon bevor es überhaupt in den Körper kommen kann, soll es aufgehalten werden. Dann würde der Impfstoff eine sogenannte sterile Immunität hervorrufen. Geimpfte würden sich dann gar nicht mehr anstecken und wären auch nicht mehr infektiös, stecken ihre Mitmenschen also nicht an.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Immunisierung nicht einige Wochen dauert, wie bei den aktuellen Impfungen. Stattdessen versprechen sich die Forscher, einen direkten Schutz mit der neuen Methode aufbauen zu können. Fest steht jedenfalls: Der Nasenspray-Impfstoff könnte der nächste Schritt in der Corona-Bekämpfung sein und dazu beitragen, ein weiteres Stückchen an Normalität zu gewinnen.