1837 erfinden Jacob Davis und Oscar Levis Strauss die Jeans. Sie nutzen dafür einen Stoff, der aus Nimes in Frankreich stammt. Aus dieser Herkunft leitet sich die Bezeichnung “Denim” ab: “De Nimes”. Was so viel heißt wie “aus Nimes”. Oder eben kurz: Denim.
Aus “Bleu de Gênes” wird "Blue Jean"
Ursprünglich wurde der zähe blaue Stoff schon im 16. Jahrhundert in Genua genutzt. Die Franzosen nannten den Stoff “Bleu de Gênes”. Aus “Bleu de Gênes” wurde dann auf mehr oder minder wundersame Weise “Blue Jean”.
Einige Zeit nach der Erfindung der Jeans, wurde auf den Hosentyp dann ein Patent angemeldet. Am 20. Mai 1873, um genau zu sein. Danach beginnt der große Siegeszug der Jeans, zunächst als praktische und robuste Arbeitshose für Cowboys und Baustellenarbeiter.
Später dann tragen amerikanische Stars die Jeans und lassen sie zu einem Stück Popkultur werden. Elvis, James Dean, Marylin Monroe: Sie alle machen die Jeans zu Kult.
73 Jeans pro Sekunde
Heute gehen im Schnitt 73 Hosen pro Sekunde über die Ladentheke oder wandern in den virtuellen Warenkorb. Aufs Jahr hochgerechnet sind das sage und schreibe 2,3 Milliarden Jeans. Jedes Jahr.
Das Fabrikat, das Jacob Davis und Oscar Levis Strauss 1873 zum Patent angemeldet haben, ist übrigens noch immer ein Dauerbrenner: Blauer Denim-Stoff, gut sichtbare orangefarbene Nähte, ein Lederlabel über dem Hosenhintern, kleine Nieten an den Ecken der Taschen, und: fünf Taschen.
Womit wir wieder bei der Frage aller Fragen wären: Was soll diese kleine fünfte Tasche? Wozu dient sie?
Eine Tasche für die Taschenuhr
Im 19. Jahrhundert hatte sie tatsächlich einen klaren Nutzen: Sie dient dazu, die Taschenuhr zu verstauen. Levis Strauss nennt das fünfte Täschchen dementsprechend WatchPocket. Die Idee: Das kleine enge Täschchen soll das kostbare Stück schützen.
Daher kommt also die fünfte Jeanstasche. Die Sache ist nur: Seit dem 20. Jahrhundert tragen die Menschen ihr Uhr am Handgelenk. Doch die fünfte Jeanstasche ist geblieben.
Eine Tasche als Überbleibsel
Not macht ja bekanntermaßen erfinderisch: Das fünfte Täschchen dient vielen Jeans-Träger:innen fortan als sicherer Ort für ihr Feuerzeug. Gerade das Zippo-Feuerzeug hat genau das richtige Format. Und die fünfte Jeanstasche hält das Feuerzeug vertikal und verhindert so, dass Benzin ausläuft.
Und heute? Heute hat die fünfte Jeanstasche keinen wirklich Nutzen mehr. Oder anders: Ihr könnt sie nutzen, wie ihr wollt. Für Kleingeld, für Kondome oder andere kleine Schätze, die ihr sicher am Körper halten wollt.
Vielleicht fragt ihr euch jetzt auch, wozu die Nieten an den Ecken der Taschen dienen? Ganz einfach: Sie verstärken die Nähte an den gefährdetsten Stellen. Daher kommt es, dass Jeans wirklich selten reißen.
Und das ist schließlich einer der Gründe dafür, dass Jeans bis heute nichts von ihrer Beliebtheit eingebüßt haben.
Mehr spannende Themen kannst du dir in unserem Podcast Schlauer sterben anhören. Abonniere Schlauer sterben doch gleich auf deiner Lieblings-Podcast-Plattform, z.B. Spotify oder Apple Podcasts.
Auch interessant:
⋙ Die Qual der Wahl: So findet ihr die richtige Jeans für eure Figur