Wikingerschatz in England gefunden: Zwei Hobbyarchäologen vor Gericht

Ein über tausend Jahre alter Schatz ist verschwunden, nachdem er von zwei Männern in England entdeckt wurde. Die Polizei ist noch immer auf der Suche nach der Beute, die von bisher unbekannter historischer Bedeutung ist.

Wikingerschatz, Fund, wertvoll, historisch
© TonyBaggett@Getty Images
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Diese Geschichte handelt nicht von einem Schatz, der nie gefunden wurde. Sie handelt von einem Schatz, der entdeckt, aber gestohlen wurde und sich seitdem scheinbar in Luft aufgelöst hat. Wie die BBC berichtet, haben zwei Engländer im Jahr 2015 einen Schatz aus der Wikingerzeit ausgegraben, ihn aber vor den Behörden versteckt.

Ein historisch wertvoller Schatz

Diese Hobbysucher entdeckten auf einem Feld in der Grafschaft Hereford im Westen des Landes, nahe Wales, mittels Metalldetektoren Hunderte von Silbermünzen und Schmuckstücke aus Gold und Edelsteinen. Darunter befinden sich ein großer, mit Mustern verzierter Goldring, ein Armband mit einem Verschluss in Form eines Drachenkopfes, ein Anhänger aus Kristall und Gold sowie ein Silberbarren. Der Schatz soll im 9. Jahrhundert von Wikingern vergraben worden sein, einige Stücke könnten aber auch aus dem 5. Jahrhundert stammen. Der Fund ist deshalb besonders wertvoll, da alles zusammen mindestens 1.100 Jahre alt ist.

Diese außergewöhnlichen Stücke hätten auch in einem Museum landen können: Einige von ihnen schienen tatsächlich von ganz besonderer historischer Bedeutung zu sein. Einige Schmuckstücke stellten zum Beispiel zwei Könige dar, die gemeinsam in einem scheinbaren Bündnis regierten (König Coenwulf von Mercia und König Alfred von Wessex). Nur ist ein solcher politischer Pakt in der englischen Geschichte bisher nicht bekannt. Diese Spur der Geschichte hätte also genauer untersucht werden müssen. Doch das war nicht der Fall.

Wo ist der Schatz gelandet?

Während die Regierung bereit war, den Schatz für viel Geld zu kaufen (laut BBC für bis zu einer Million), wollten die beiden Männer ihn auf eigene Faust weiterverkaufen - nur dass der britische Staat sie daraufhin wegen "Diebstahls" und "Verheimlichung eines Fundes" verklagte. Zwar konnte die Polizei einen kleinen Teil der Beute (etwa 50 Münzen) sicherstellen, doch die große Mehrheit verschwand. Die beiden Sucher, die ins Gefängnis wanderten, versicherten, dass es nur eine Handvoll Münzen gab, obwohl ein von ihnen selbst aufgenommenes Foto etwa 300 Münzen in einem frisch gegrabenen Loch zeigte.

"Die Polizei geht davon aus, dass der Schatz sich in den Händen des organisierten Verbrechens befindet und sich überall auf der Welt befinden könnte", meint das britische Medium. Tatsächlich ist es nach neun Jahren polizeilicher Ermittlungen immer noch ein Rätsel, wo sich der größte Teil des Schatzes befindet. Diese Woche stand einer der 2019 verurteilten Diebe wieder vor Gericht. Dies brachte die Suche jedoch nicht voran, da der Mann keine Hinweise darauf gab, wo sich die verschwundenen Gegenstände befinden könnten. "Es handelt sich um einen Schatz von enormer historischer Bedeutung, sowohl für Herefordshire als auch für die Nation als Ganzes", erklärte Dr. Gareth Williams vom British Museum.

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Verwendete Quelle:

BBC: "Hunt continues for missing Viking hoard artefacts"

Aus dem Französischen übersetzt von Ça M'Interesse

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