Weltall: Diese Nachricht wollen Forschende an Außerirdische richten

Um mit potenziellen außerirdischen Lebensformen zu kommunizieren, wollen Wissenschaftler:innen eine neue Botschaft mit verschiedenen Informationen über die Erde und ihre Bewohner:innen senden.

Der Wille, mit Außerirdischen zu kommunizieren, ist vorhanden
© KTSDESIGN/SCIENCE PHOTO LIBRARY@Getty Images
Der Wille, mit Außerirdischen zu kommunizieren, ist vorhanden

Sind wir allein in diesem unendlichen Universum? Bisher hat noch kein Außerirdischer, ob friedlich oder feindlich, auf unsere Flaschenpost geantwortet. Waren sie für ihre Zivilisation nicht zu entschlüsseln? Gibt es einfach niemanden, den man kontaktieren kann? Einige Wissenschaftler:innen sind der Meinung, dass die Botschaften, die wir in den letzten Jahren gesendet haben, klarer, universeller und effektiver sein könnten. Aus diesem Grund schlägt ein Forscherteam eine neue Version der berühmten Botschaft vor, die 1974 gesendet wurde.

Die Arecibo-Botschaft

1974 wurde vom Arecibo-Radioteleskop in Puerto Rico eine interstellare Flaschenpost in Richtung des Kugelsternhaufens M13 gesendet, einer Region im Weltraum, von der man annahm, dass sie potenziell von außerirdischen Lebensformen bevölkert sein könnte.

Die Botschaft von Arecibo war bewusst einfach gehalten, damit sie von jeder halbwegs fortgeschrittenen Zivilisation entziffert werden konnte, und enthielt mehrere Informationen wie die Zahlen von eins bis zehn, chemische Formeln, ein Schema des Sonnensystems (mit der Erde als Mittelpunkt) usw. Die Botschaft von Arecibo wurde jedoch nicht von allen Zivilisationen gelesen.

Das Problem: Die Botschaft setzte sowohl in ihrer Form als auch in ihrem Inhalt voraus, dass ihre Empfänger:innen über ähnliche Technologien wie wir verfügten, um sie zu empfangen und zu entschlüsseln, dass sie in der Lage waren, sie wie wir wahrzunehmen.

Um ihre Wirksamkeit zu testen, schickte Frank Drake, ihr Hauptentwickler, die Nachricht an prominente Nobelpreisträger. Diese waren nicht in der Lage, die Nachricht zu entschlüsseln.

Unser Wissen und unsere Technologie haben sich seit 1974 exponentiell weiterentwickelt. Zwar ist das mächtige Arecibo-Radioteleskop 2020 zusammengebrochen, aber wir haben in der Zwischenzeit Tausende von Exoplaneten - einer von ihnen ähnelt der Erde übrigens besonders - entdeckt.

So schlugen Anfang März Wissenschaftler der NASA vor, eine neue Version der Arecibo-Botschaft zu entwerfen. Die neue Version, die den Spitznamen "Leuchtturm in der Galaxie" trägt, enthält Grundbegriffe der Mathematik, Chemie und Biologie, aber auch neu formulierte Informationen über die Position der Erde und den bevorzugten Zeitpunkt, zu dem wir eine Antwort erhalten sollten.

Im Gegensatz zur Arecibo-Botschaft wird diese Botschaft in der Nähe des Zentrums unserer Galaxie ausgestrahlt, da Wissenschaftler:innen davon ausgehen, dass sich dort potenzielle Zivilisationen befinden könnten.

Jonathan Jian, einer der Forscher, erklärt New Scientist gegenüber:

Das Ziel dieses [neuen] Designs ist es, mit der kleinsten Menge an Nachrichten die größtmögliche Menge an Informationen über unsere Gesellschaft und die menschliche Spezies zu liefern. Mit dem Fortschritt der digitalen Technologie können wir viel mehr erreichen als die Arecibo-Botschaft von 1974.

Aber genau wie vor 50 Jahren gibt die Idee an sich Anlass zu Diskussionen: Ist es wirklich sinnvoll, unsere Adresse an möglicherweise feindlich gesinnte Zivilisationen zu senden (Stephen Hawking dürfte da anderer Meinung sein)? Ist es überhaupt möglich, erfolgreich mit Zivilisationen zu kommunizieren, die sich Lichtjahre von unserem Planeten entfernt entwickelt haben?

Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich

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