Wenn man Kraftstoff tankt, dann natürlich, um das Auto anzutreiben: Ohne diesen Kraftstoff läuft nichts. Und welche Art von Kraftstoff ihr braucht, hängt vom Motor eures Autos ab. E-Autos sind im Kommen, doch noch dominieren zwei konventionelle Kraftstoff-Familien: Benzin und Diesel.
Der Klassiker: Benzin
Fangen wir mit dem Benzin an. Wenn wir ein Benzinauto betanken, haben wir die Wahl zwischen drei Sorten: Super 95 oder E5, Super E10, Super Plus und E85 oder Bioethanol.
Wofür steht das "E"?
E5, E10, E85: Diese Kürzel haben mit Lebensmittelzusatzstoffen nichts zu tun. Das “E” steht einfach für… "Ethanol". Denn ja, der Benzin-Kraftstoff enthält Ethanol, also einen Biokraftstoff.
Das Kürzel präzisiert dabei den Anteil des Biokraftstoffs in eurem Benzin. Beispiel: E5-Benzin (auch Super 95 genannt) enthält bis zu 5 % Ethanol pflanzlichen Ursprungs.
Die Oktanzahl
Und warum jetzt 95 und 98? Diese Zahlen entsprechen der Oktanzahl. Oktan, auch bekannt als C8H18, ist die Hauptkomponente von Benzin. Die Oktanzahl bestimmt, wie widerstandsfähig das Benzin gegen eine unkontrollierte Entzündung ist.
Grundsätzlich gilt: Je höher die Oktanzahl, desto geschützter ist der Motor und desto geringer ist die Gefahr, dass euer Auto in Flammen aufgeht. Sehr vereinfacht gesagt.
Die Neuen: E10 und E85
Seit 2009 gibt es außerdem noch E10. Es enthält bis zu 10 % Ethanol. E85 hingegen besteht es zu bis zu 85 % aus Bioethanol.
Und wenn wir von Bioethanol sprechen, meinen wir Ethanol pflanzlichen Ursprungs. Was nicht unbedingt heißt, dass es bio ist, im Sinne von Bio-Quinoa oder Bio-Kiwisaft.
Benzin vs. Diesel
Worin aber besteht nun der Unterschied zwischen Benzin und Diesel?
Da ist zunächst einmal die Zusammensetzung. Sowohl Diesel als auch Benzin bestehen aus Kohlenwasserstoffen, also Molekülen aus Kohlenstoff und Wasserstoff.
Während im Benzin überwiegend Oktan enthalten ist, besteht Diesel aus viel schwereren Kohlenwasserstoffen wie Ketan, oder kurz C16H34. Und dieser Unterschied spiegelt sich auch in der Funktionsweise der Motoren wider.
Unterschiedliche Motoren
Bei einem Dieselmotor wird der Kraftstoff unter sehr hohem Druck eingespritzt, was zu großer Hitze führt. Der Dieselkraftstoff entzündet sich dann spontan.
Beim Benzinmotor hingegen wird ein Luft-Kraftstoff-Gemisch durch die Zündkerze entzündet.
Vor- und Nachteile von Diesel und Benzin
Dieser Unterschied wird oft so zusammengefasst, dass Benzinmotoren besser für regelmäßige Kurzstreckenfahrten geeignet sind, da sie nicht so stark aufheizen müssen. Aber Dieselmotoren haben normalerweise einen besseren Wirkungsgrad.
Und was passiert nun, wenn ihr Benzin in einen Dieselmotor oder Diesel in einen Benzinmotor füllt? Naja, zumindest explodiert nichts. Aber: Es droht ein Motorschaden und ein teurer Zwischenhalt in der Autowerkstatt. Also: Obacht an der Zapfsäule!
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