Das Thema Bart beschäftigt so ziemlich jeden Mann: Warum ist der Bartwuchs an manchen Stellen kahl?Soll ich mir besser einen Hipster-Bart wachsen lassen oder sind sie schon out?
Zum Thema Haarfarbe des Bartes hast du dich sicher auch schon einmal gefragt, warum eigentlich so viele Männer rote Bärte haben, obwohl sie doch gar nicht rothaarig sind oder du bist sogar von diesem "Phänomen" betroffen?
Der Journalist Adriaan Schiphorst des internationalen Lifestylemagazins Vice hat sich für Motherboard mit dem Phänomen befasst und mit dem Erfocentrum, dem nationalen Informationszentrum für Genetik und Erbeigenschaften in den Niederlanden, Kontakt aufgenommen, um der Frage auf den Grund zu gehen.
Haarfarbe von unvollständig dominanten Erbmerkmalen
Den Wissenschaftlern des Erfocentrums nach, wird die Haarfarbe von unvollständig dominanten Erbmerkmalen bestimmt, das heißt von Genen, die sich zwar gegenseitig beeinflussen, doch ohne, dass ein einzelnes Gen die anderen Gene dominiert.
Das bedeutet, dass sich die Farbe deiner Kopfbehaarung von der Farbe der Achsel- und Schambehaarung und des Bartes unterscheiden kann, je nachdem, ob die Haarfarbe von den Eltern, den Großeltern oder noch entfernteren Urahnen wieder zum Vorschein kommt. Dazu kommt, dass die Haarfarbe auch von der enthaltenen Melanin-Menge abhängt, die durch die DNA definiert wird.
Bei Menschen eines hellen Hauttyps hängt die Haarfarbe von zwei Typen von Melanin ab. Eumelanin (schwarze Pigmente) und Pheomelanin (rote Pigmente). In den Kapillaren von braunhaarigen Menschen ist nur Eumelanin enthalten. Blonde haben davon deutlich weniger. Und das Haar und die Behaarung von Rothaarigen beinhaltet hauptsächlich Pheomelanin.
Die Rolle des MC1R
Des Weiteren haben die Wissenschaftler des Erfocentrums herausgefunden, dass der erst vor wenigen Jahren entdeckte sogenannte Melanortin-1-Rezeptor (MC1R) eine große Rolle bei Rothaarigen spielt. Tatsächlich produziert der MC1R ein Protein namens Melanocortin 1, das Pheomelanin in Eumelanin umwandelt. Petra Haak-Bloem vom Erfocentrum sagt:
Erbt jemand zwei mutierte Versionen des MC1R, wird weniger Pheomelanin in Eumelanin umgewandelt. Es sammelt sich also Pheomelanin in den Pigmentzellen an und sorgt dafür, dass die betroffene Person rote Haare und einen eher helleren Hautton hat.
Wenn dagegen nur ein MC1R mutiert ist, kann es gut sein, dass die Haare an manchen Körperstellen trotz andersfarbiger Haupthaare rot sind. Damit wäre das Geheimnis nun also endlich gelüftet!