Unzählige Wissenschaftler:innen haben sich an der Frage der unterschiedlichen Lebenserwartung von Männern und Frauen aufgerieben. Im Fokus stehen dabei häufig die Gene: Sie bestimmen unsere Lebenserwartung nämlich von vornherein mit. Doch auch Hormone und, nicht zuletzt, das Soziale spielen eine Rolle.
Labormäuse bringen Licht ins Dunkel
Forscher:innen der Universität von Kalifornien haben für ihre Antwort Labormäuse manipuliert: Die Hälfte der Mäuse haben sie mit XX-Chromosomen angereichert. Also den weiblichen Chromosomen.
Der anderen Hälfte wurden XY-Chromosomen untergejubelt. Also männliche Chromosomen. Das Ergebnis ist ebenso erwartbar wie eindeutig: Die Mäuse mit den weiblichen XX-Chromosomen leben länger.
Östrogene schützen
Andere Studien haben gezeigt, dass Östrogene, also die weiblichen Sexualhormone, bei Frauen bis zur Menopause vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Frauen haben tatsächlich seltener schwere Herzleiden als Männer.
Außerdem altert das Immunsystem von Frauen weniger schnell als das von Männern. Männer werden also früher anfälliger für Krankheiten. Soweit zur medizinischen Sicht auf die Dinge.
Lebensstil mit mehr Risiken
Darüber hinaus bestimmt auch der Lebensstil die Lebenserwartung. Tatsächlich gehen Frauen öfter und früher zur Ärztin oder zum Arzt als Männer. Sie kümmern sich mehr um ihre Gesundheit, was, etwa bei der Früherkennung von Krebs oder anderen Krankheiten, lebensrettend sein kann.
Auch ansonsten gehen Frauen, im Durchschnitt gedacht, weniger Risiken ein als Männer. Sie nehmen zum Beispiel weniger Drogen und fahren vorsichtiger Auto.
Und schließlich nehmen sich Männer auch häufiger das Leben als Frauen, etwa infolge einer Depression. In Deutschland werden drei von vier Suizide von Männern begangen.
All diese Faktoren zusammengenommen machen den Unterschied. Sie erklären, warum Frauen länger leben als Männer.
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