Wer nicht genug trinkt, der kann unter Kopfschmerzen leiden, ermüdet schneller und hat zudem Probleme, sich zu konzentrieren, oder riskiert eine Verstopfung. Diese Folgen von einer zu geringen Flüssigkeitsaufnahme sind hinlänglich bekannt. Doch es geht offenbar noch schlimmer – die Rede ist von Herzversagen, Demenz und Schlaganfall.
Neue Studie: Beunruhigende Ergebnisse
Im Rahmen einer Studie unter Leitung von Natalia I. Dmitrieva vom National Heart Lung and Blood Institute in Maryland (USA) sammelten die Forscher:innen Indizien, die darauf hindeuten. Untersucht wurden die Gesundheitsdaten von 11.255 Erwachsenen, die über einen Zeitraum von 25 Jahren erhoben worden sind, so tz.de.
Im Fokus stand dabei der Serumnatriumspiegel im Blut. Dieser ist in der Regel erhöht, wenn eine Person zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt. Tatsächlich ließ sich dies bei einer Gruppe von Testpersonen beobachten; diese hatten auch nach nachweislich zu wenig getrunken. Allerdings wies diese Gruppe noch weitere Besonderheiten auf.
Wer wenig trinkt, lebt kürzer?
Bei diesen Proband:innen lag ein signifikant höheres Risko vor, früher zu sterben – und zwar aufgrund von Erkrankungen wie Schlaganfall. Serumnatrium steht außerdem in einem engen Zusammenhang mit solchen Problemen wie
- Vorhofflimmern und Herzversagen
- Demenz
- chronische Lungenerkrankungen
- Diabetes
- periphere Gefäßerkrankungen
Im Fazit von Dmitrieva, das in der Medizin-Zeitschrift eBioMedicine veröffentlicht wurde, heißt es dazu:
Unsere Analyse (hat) gezeigt, dass Serumnatrium in der Lage ist, eine schnellere biologische Alterung und ein erhöhtes Risiko für die künftige Entwicklung chronischer Krankheiten vorherzusagen, und zwar weit vor dem Alter, in dem chronische Krankheiten in der Allgemeinbevölkerung mit hoher Rate auftreten.
Durst: Ein wichtiger Gradmesser
Im Klartext: Wer zu wenig trinkt, riskiert, sein Leben zu verkürzen. Empfohlen wird dabei eine tägliche Trinkmenge bei einem Erwachsenen von rund 1,5 Liter. Lange Zeit wurden mindestens zwei Liter pro Tag empfohlen, einen wissenschaftlichen Beleg für diese Vorgabe gibt es jedoch nicht, wie quarks.de anmerkt.
Tatsache ist aber, dass Durst normalerweise ein guter Anzeiger dafür ist, ob und wie viel man trinken muss. Die große Ausnahme sind hier ältere Menschen.
Voreilige Schlüsse?
Allerdings sind die Schlüsse aus der Studie zum Serumnatriumspiegel doch nicht ganz so klar, wie es auf den ersten Blick scheint. Es lässt sich nämlich bislang kein kausaler Zusammenhang zwischen Trinken und dem Gehalt des Stoffs im Blut nachweisen. Möglicherweise sind auch andere, bislang unbekannte Faktoren für die Erhöhung des Serumnatriums bei den Probanden verantwortlich.
Verwendete Quellen:
Tz.de: Studie zeigt: Wer zu wenig trinkt, riskiert Schlaganfall und frühzeitigen Tod
Quarks.de: Die zwei Liter sind ein Mythos: Wie viel Wasser müssen wir wirklich trinken?