In Griechenland bietet sich Einheimischen ein schauriger Anblick: Die Landschaft des Vistonida-Sees sieht aus, als würde dort eine riesige Halloween-Party steigen. Ein kilometerlanges Spinnennetz bedeckt das Ufer und sogar einige Stellen des Sees, der im Norden Griechenlands liegt.
Spinnen verderben Urlaubslaune
Experten zufolge wird dieses Phänomen durch die rasante Vermehrung der Tetragnatha-Spinne verursacht, einer Spinnenart, die an Ufern von Flüssen und Seen lebt. Diese Spinnentiere, erkennbar an ihren länglichen Körpern und Beinen, ernähren sich von Moskitos und Insekten, die derzeit zahlreich in Griechenland vorzufinden sind.
Da die Spinnen an diesem See aktuell viel Nahrung finden, vermehren sie sich schneller und schneller. Sie weben ihre Spinnennetze, um sich zu paaren. Die dünnen Fäden ergeben zusammen dann ein spektakuläres Naturschauspiel, bei dem so mancher von uns weiche Knie bekommen dürfte.
Ein kilometerlanges Spinnennetz
Das Netz entlang des Vistonida-Sees erreicht eine Länge von einem Kilometer und eine Breite von bis zu zehn Metern. Nichts wird verschont: Pflanzen, Zäune und sogar eine kleine Kapelle sind von dem riesigen Spinnennetz bedeckt.
Und die gruselige Szenerie wird wegen der guten Wetterbedingungen noch ein paar Tage anhalten. "Die Wetterbedingungen sind ideal, damit sich Spinnen vermehren können", bestätigt der Biologe Euterpe Patetsini dem griechischen TV-Sender Alpha-TV.
Spinne mit einzigartigen Fähigkeiten
Das kleine, leistungsstarke Tier hat einige bemerkenswerte Eigenschaften. So zum Beispiel die Fähigkeit, sich ganz flach auf den Boden legen zu können. Dabei hebt es seine Vorderbeine über den Kopf und tarnt sich so im Falle eines Angriffs zwischen den Gräsern. Die Spinne kann sogar auf dem Wasser zu laufen.
Die gute Nachricht für Spinnen-Phobiker: Sie ist völlig ungefährlich, sowohl für den Menschen, als auch für andere Tierarten. Mehr noch, sie ist für uns sogar von Vorteil, da sie den See von Moskitos befreit, die ihr als Nahrung dienen. Ist die Tetragnatha-Spinne das geringere Übel? Das muss jeder für sich beantworten. Ein Griechenland-Urlaub kommt in Zeiten von Corona erstmal sowieso nicht in Frage.