Was wäre, wenn die ehemaligen kosmischen Tsunamis uns etwas über die Geschichte unseres Universums lehren könnten? Das hoffen in jedem Fall die japanischen Astronomen vom Nationalen Institut für Naturwissenschaften in Tokio, welche kürzlich einen gewaltigen Sturm entdeckt haben, der 13 Milliarden Lichtjahre entfernt von einem supermassiven schwarzen Loch ausgelöst wurde, wie die Science Daily berichtet.
ALMA entdeckt frühesten galaktischen Sturm
Mithilfe des Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), dem größten Teleskop der Welt, konnten die Forschenden einen galaktischen Sturm beobachten, der 13,1 Milliarden Lichtjahre entfernt von einem supermassiven Schwarzen Loch ausgelöst wurde.
Durch die Analyse der ALMA-Daten wurden sie auf den Hochgeschwindigkeits-Gasstrom aufmerksam, der sich mit 500 km pro Sekunde in J1243+0100 bewegt. Bei dem entdeckten Gasstrom handelt es sich um einen Sturm von galaktischer Größe und dem ältesten, der jemals beobachtet wurde.
Für die Astronomen ist diese Entdeckung ein weiterer Indikator für den Einfluss supermassiver Schwarzer Löcher auf das Wachstum von Galaxien und das schon seit Beginn unseres Universums. Gerade mit diesem Zusammenhang zwischen Schwarzen Löchern und dem Ursprung von Galaxien beschäftigen sich die Forschenden bereits seit 60 Jahren.
Sind die Galaxien und Schwarzen Löcher zusammen entstanden?
Astronom Takuma Izumi vom Nationalen Astronomischen Observatorium in Japan erklärt:
Die Frage ist, wann die galaktischen Winde im Universum aufgetreten sind. Dies ist von Bedeutung, weil es mit einer der Hauptfragestellungen der Astronomie zusammenhängt: Ob Galaxien und Schwarze Löcher gemeinsam entstanden sind?
Unsere Beobachtungen stützen jüngste hochpräzise Computersimulationen, die vorhergesagt haben, dass koevolutionäre Beziehungen schon vor etwa 13 Milliarden Jahren bestanden.
Tatsächlich ist es den Forschenden gelungen, nachzuweisen, dass die Masse des Schwarzen Lochs in etwa proportional zu der zentralen Ausbuchtung der es umgebenden Galaxie ist. Dieses Phänomen lässt die Astronomen darauf schließen, dass sich die Galaxien und Schwarzen Löcher durch physische Interaktion gemeinsam entwickelt haben. Izumi erklärt weiter:
Wir planen, in Zukunft eine große Anzahl solcher Objekte zu beobachten, und hoffen, klären zu können, ob die in diesem Objekt beobachtete ursprüngliche Koevolution ein genaues Bild des damaligen allgemeinen Universums ist.