Blitze und Gewitter beschäftigen die Menschheit seit langer Zeit. Es geschieht zwar selten, aber doch wird immer mal wieder ein Mensch von einem Blitz getroffen. Kein Wunder, dass Forscher:innen viel Zeit in die Frage stecken, wie man sich vor Blitzen schützen kann. Dazu werden Daten gemessen, wie zum Beispiel der bisher längste Blitz aller Zeiten, und Versuche durchgeführt.
Lasertechnik: Die Antwort beim Schutz gegen Gewitter?
Mit der Frage, wie Lasertechnik beim Schutz gegen Blitze helfen kann, hat sich das Team um Aurélien Houard vom Laboratoire d’Optique Appliquée in Palaiseau bei Paris beschäftigt. Auf einem Berg in der Schweiz gelingt ihnen, was zuvor immer gescheitert ist: Sie können den Blitz mit einem Laser gezielt ablenken.
Schon Ende der Neunzigerjahre wurde im Labor nachgewiesen, dass Blitze durch Laser gelenkt werden können. Doch erste Feldversuche scheitern 2004 im US-Bundesstaat New Mexico und 2011 in Singapur.
Erster erfolgreicher Versuch
Dass es den Wissenschaftler:innen um Aurélien Houard nun am Berg Säntis in der Schweiz gelungen ist, dürfte an der höheren Laserpuls-Wiederholungsrate liegen. Sie war um zwei Größenanordnungen höher als bei den Versuchen in New Mexico und Singapur.
In ihrer Studie, die in dem Fachmagazin "Nature Photonics" veröffentlicht wird, kommen die Forscher:innen zu folgendem Resultat:
Die Ergebnisse der Säntis-Versuchskampagne im Sommer 2021 liefern Indizienbeweise dafür, dass Filamente (mehr dazu im Video), die durch kurze und intensive Laserpulse gebildet werden, Blitzentladungen über beträchtliche Distanzen leiten können.
Im Video erklären wir euch, was physikalisch beim Ableiten des Blitzes durch einen Laser passiert.
Verwendete Quellen:
Nature Photonics: Laser-guided lightning
Spiegel: Schutz vor Unwettern. Wissenschaftler lenken erstmals Blitze mit Laserstrahl
