Israelische Archäologen haben einen unglaublichen Fund gemacht: In Yavne, knapp 30 Kilometer südlich von Tel Aviv, graben sie eine 75.000 Quadratmeter große Weinkellerei aus, die rund 1.500 Jahre alt sein soll. Die Forscher schätzen, dass dort jährlich etwa zwei Millionen Liter Wein produziert wurden.
"Der gesamte Prozess wurde manuell durchgeführt"
"Wir waren überrascht, hier eine hoch entwickelte Fabrik zu entdecken, in der Wein in kommerziellen Mengen hergestellt wurde", sagen die Leiter der von der israelischen Altertumsbehörde geleiteten Ausgrabung in einer Erklärung gegenüber der Washington Post. "Wir sollten nicht vergessen, dass der gesamte Prozess manuell durchgeführt wurde."
Bei der Ausgrabungsstätte in Yavne handelt es sich Experten zufolge um den größten bekannten Weinproduktionskomplex aus der byzantinischen Zeit. Die Archäologen haben dort fünf Weinpressen und Lagerhäuser gefunden, in denen der Alkohol gelagert und für den Verkauf vorbereitet wurde.
Die dort produzierten Weine waren als "Gaza- und Aschkelon-Weine" bekannt, benannt nach den beiden Hafenstädten südlich von Yavne. "Es handelte sich um einen Prestigewein, einen leichten Weißwein, der in viele, viele Länder rund um das Mittelmeer gebracht wurde", weiß Jon Seligman, einer der Leiter der Ausgrabungen. Bis in nach Ägypten, Griechen und in die Türkei sollen die Flaschen verschifft worden sein.
Wein als Nahrungsquelle
Nicht nur als Exportgut sei der Wein wichtig gewesen, erklärt Seligman. Er war damals auch eine wichtige Nahrungsquelle für die Menschen, denn das Wasser war oft verunreinigt. Sogar Kinder haben ihn getrunken.