Alles hängt mit dem einzigartigen Bestäubungsprozess der Feige zusammen. Dieser ist nämlich komplexer als bei anderen Früchten. Er verläuft ähnlich wie die Bestäubung einer Blume.
Komplexer Bestäubungsprozess
Das Besondere bei der Bestäubung am Feigenbaum: Bei dem Vorgang lässt ein bestimmtes Lebewesen oftmals sein Leben: Die Wespe. Ohne dieses Insekt kann die Feige nämlich nicht reifen.
Die Feigen, die wir essen, sind die sogenannten Echten Feigen und bestehen aus weiblichen Blüten. Diese benötigen jedoch zur Vermehrung die Pollen einer Feigenart, die für den Menschen ungenießbar ist: Die Bocksfeige. Diese Art hat männliche und weibliche Blüten.
In die männlichen Blüten legen Wespen ihre Eier ab, die schlüpfen und zu "Feigenwespen" heranwachsen. Diese bestäuben mit dem Blütenstaub der anderen Feige die weiblichen "echten Feigen".
Wespen lassen ihr Leben für die Feigen
Doch indem sie durch die enge Öffnung der Feigenblüte dringen, verlieren sie ihre Flügel. Die Bestäubung findet zwar statt, doch im Gegenzug muss die Wespe ihr Leben lassen.
Anschließend wird die Wespe vollends in der Feige zersetzt. Im engsten Sinne kann man also nicht sagen, dass man mit der Feige eine Wespe verspeist. Doch das Insekt lässt sein Leben für die Feige.
Das bedeutet, dass wir mit jeder Feige mindestens eine tote Wespe essen. Aus diesem Grund verzichten manche Vegetarier lieber auf Feigen und greifen zu anderem Obst.
Auch wenn sich durch die Zersetzung nicht mehr wirklich ein Tier in der Frucht befindet, ist doch die Vorstellung alleine nicht sehr appetitanregend. Aber Hand aufs Herz: Lecker sind Feigen trotzdem!
Hast du Lust auf andere Leckereien? Wir haben gleich 90 exotische Früchte für dich zusammengetragen.
Auch interessant:
⋙ Unglaublicher Kampf: Wespe verwandelt ihre Opfer in Zombies
⋙ Diese Bienen-Art kann sich selbst Klonen und wird damit zur Gefahr für uns alle