Das Pentagon veröffentlichte vergangenen Juni seinen UFO-Report. Dieser wurde zunächst unter Beschluss gehalten. In dem Bericht wird bestätigt, dass die meisten Sichtungen am Himmel tatsächlich nicht erklärbar sind.
Es mangelt uns an Erklärungen
Bei den 144 untersuchten Sichtungen lägen keine Beweise dafür vor, dass es sich dabei um außerirdische Aktivitäten handle. Jedoch mangele es bei 143 untersuchten Fälle an gegenteiligen Erklärungen. Nur die eine übrige Sichtung haben die Ermittler des Geheimdienstes logisch erklären können.
Und so erreichte den Harvard-Professor Avi Loeb einige Tage nach der Veröffentlichung des UFO-Berichts die Nachricht seiner Uni, dass ihm neue Forschungsgelder zur Verfügung gestellt werden.
Die unseriös betriebene Forschung aufwerten
Professor Loeb gesteht den NBC News gegenüber seine Überraschung:
Ich bin seit rund 40 Jahren in der Wissenschaft und war Lehrstuhlinhaber. Aber ich habe es noch nie erlebt, dass ein Fakultätsmitglied eine Finanzierung erhält, ohne sich darum zu bemühen.
Im Rahmen seines neuen "Galileo-Projekts" möchte der Wissenschaftler die bis heute mehrheitlich unseriös betriebene UFO-Forschung nun mit wissenschaftlichen Methoden aufwerten. So ergänzt er:
Viele Wissenschaftler würden sich scheuen, in Sachen UFOs aktiv zu werden, weil es so viele Spinner auf dem Gebiet gibt. Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, unwissend zu bleiben. Es ist eine Win-win-Situation. Denn selbst wenn wir feststellen, dass es sich bei diesen Luftphänomenen um seltene atmosphärische Effekte handelt, lernen wir etwas Neues. Wenn es da draußen etwas gibt, müssen wir es herausfinden!
Die insgesamt rund 1,75 Millionen US-Dollar sollen von mindestens vier privaten Spendern zur Verfügung gestellt werden. Das Forschungsprojekt hat es zur Aufgabe, nach außerirdischen Raumschiffen in der Erdumlaufbahn und nach nicht identifizierten Fluggeräten in der Erdatmosphäre und im Weltall zu fahnden.
Warum muss Wissenschaft langweilig sein?
Zu den Mäzenen des umfassenden Projekts gehören unter anderem William Linton, der Gründer eines Biotech-Unternehmens sowie der Milliardär Frank Laukien, der Gründer eines Unternehmens für instrumentellen Analytik. Professor Loeb zeigt sich enthusiastisch:
Warum muss Wissenschaft langweilig sein? Wir sprechen hier von Entdeckungen, die die Geschichte der Menschheit verändern könnten. Also wie könnten wir es wagen, sie beiseitezuschieben.
So möchte das Team um Professor Loeb zunächst mithilfe künstlicher Intelligenz Daten, die aus Teleskop-Beobachtungen gewonnen wurden, einer Analyse unterziehen. So sollen die unbekannte Sichtungen im All systematisch untersucht und nach Hinweisen auf eine außerirdische Zivilisation durchforstet werden.