Die Luft flirrt vor Hitze, auch am Abend kühlt es wenig ab. Ein Feierabendbier ist jetzt genau das Richtige: erfrischend, durstlöschend, entspannend. 95 L trinken die Deutschen jährlich - diese Zahl wird nur noch von Österreich und Tschechien getoppt.
Aber da wir ja morgen wieder im Büro erscheinen müssen und zudem unserer Gesundheit etwas Gutes tun wollen, greifen wir zur alkoholfreien Flasche. Eine Fehlentscheidung?
Verrückt nach Zucker
Viele haben sie schon, diese kleinen Geräte, mit denen wir unseren Blutzuckerspiegel messen können. Denn Diabetes ist stark auf dem Vormarsch. Bei Kindern und Jugendlichen steigt die Rate einer Typ-1-Erkrankung jährlich um 3 - 5%. Lebenslange Insulintherapie ist die Folge.
Dass wir aufgrund dessen Biermischgetränke vermeiden, die mit zuckerhaltigen Limonaden wie Coca-Cola oder Fanta versetzt sind, versteht sich von selbst. Aber alkoholfreies Bier?
Unerwartete Funde
Millionfriends, das Institut für Ernährungsmedizin der Universität Lübeck, fand heraus, dass alkoholfreies Bier die Blutglukose durchschnittlich höher treibt als ein normales Pils.
Über 14 Tage erfassten die Teilnehmer:innen ihre Blutglukosedaten von insgesamt 672 verzehrten Getränken. Am besten abgeschnitten haben Export-Biere. Durch ihre untergärige Brauweise sind sie länger haltbar und haben einen kräftigeren Geschmack, dafür aber auch einen höheren Alkoholgehalt. Sie steigerten den Blutzuckerspiegel nur um 25,4 mg/dl.
Alkoholfreies Bier sorgte überraschenderweise mit 34,8 mg/dl für den höchsten Anstieg, während es bei Biermischgetränken etwas mehr als 2 mg/dl weniger waren.
Sollen wir nun alle zur Flasche greifen? Ganz klar: Nein. Davor warnt Dr. med. Torsten Schröder von Millionfriends deutlich. Wasser sei immer noch der beste Durstlöscher, da es den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst.
Na dann: Prost!
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