In Myanmar, einem südostasiatischen Staat, der zwischen Bangladesch, China, Laos und Thailand liegt, wird jetzt in einem Bernstein ein kleines Wirbeltier, das an einen Vogel erinnert, entdeckt. Ein außergewöhnlicher Fund aus dem Mesozoikum (das Erdmittelalter), der die Paläontologen auf der ganzen Welt begeistert.
Oculudentavis khaungraae
Eine in der Zeitschrift Nature veröffentlichte Studie spricht erstmals von diesem Fund: Das winzige Fossil eines Dinosauriers wird in Kachin, dem nördlichsten Staat Myanmars gefunden. Für die Größe dieser Spezies ist das Fossil erstaunlich gut erhalten und es ist gut möglich, dass es sich bei diesem Fund um den bisher kleinsten entdeckten Dinosaurier handelt.
Dieser kleine Dinosaurier mit dem Namen Oculudentavis khaungraae hat einen Schädel von sieben Millimeter Durchmesser, genau wie der kleinste Vogel der Erde: die Bienenelfe. Er wiegt kaum zwei Gramm und wurde in einem Stück Bernstein aus dem Mesozoikum gefunden. Eine Ära, die vor etwa 251 Millionen Jahren begann und vor 65 Millionen Jahren endete. Für die Paläontologen ist es ein Geschenk des Himmels, denn Bernstein konserviert das Gewebe von Lebewesen perfekt.
Kenner nennen ihn Teenie Weenie
Mithilfe von Scans konnten die Wissenschaftler erkennen, dass dieses winzige Wirbeltier über unzählige kleine spitze Zähne verfügt, die in seinem Kiefer verteilt sind. Daher handelt es sich wahrscheinlich um ein Raubtier, das sich von Insekten ernährte. "Diese Entdeckung bringt eine ganz neue Vogelart zutage", erklärt Jingmai O'Connor, Paläontologe in Peking und Co-Leiterin der Studie begeistert.
Leider erlaubt die aktuelle Technik keine weiteren Analysen, ohne das Fossil zu beschädigen, erklärt O'Connor weiter. Liebevoll wird der kleineTeenie Weenie genannt, der zu seiner Zeit mit wesentlich größeren Dinosauriern und fliegenden Reptilien zusammen existierte. Eine bisher unbekannte Mikrofauna, die vom Bernstein über 100 Millionen Jahre bewahrt wurde.