Die französische Gesundheitsbehörde hat vor Kurzem einen Bericht über kristallines Silizium veröffentlicht. Dieses Mineral ist in sehr vielen Bereichen anzutreffen. Die Behörde warnt vor der Gefährlichkeit dieses Stoffes und veröffentlicht Empfehlungen.
Was ist kristallines Silizium?
Kristallines Silizium ist ein Mineral, das in der Erdkruste vorkommt. Am häufigsten ist es in Form von Quarz anzutreffen. Laut der französischen Gesundheitsbehörde ANSES wird es im Bauwesen häufig benutzt, und zwar insbesondere in Industriebranchen wie „der Glasherstellung, in Gießereien, bei der Herstellung von chemischen Stoffen, Kautschuk oder Farben, beim Bau insbesondere mit Beton, der Produktion von Grabsteinen...“
Was sind die Risiken?
In Frankreich sind schätzungsweise 365.000 Arbeiter/innen einem Risiko durch Einatmung von kristallinem Silizium ausgesetzt: „Zwischen 23.000 und 30.000 Arbeiter sind diesem Stoff in einem Maße ausgesetzt, das den aktuellen Grenzwert von 0,1 mg/m³ überschreitet“, erklärt die französische Gesundheitsbehörde.
Was die Risiken angeht, so wurde kristallines Silizium bereits 1997 als krebserregend eingestuft. Zahlreiche Studien haben bestätigt, dass es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Krebs in den Atemwegen und diesem Mineral gibt.
Erhöhtes Risiko
Das ist noch nicht alles: Arbeiter/innen, die im Alltag mit diesem Mineral in Kontakt sind, haben darüber hinaus ein erhöhtes Risiko für Silikose, d.h. eine Staublunge, die durch das Einatmen von Quarzstaub ausgelöst wird.
Der Kontakt mit kristallinem Silizium verstärkt zudem „das Risiko, eine Autoimmunerkrankung wie Systemischer Sklerodermie, systemischen Lupus erythematodes oder rheumatoide Polyarthritis“ zu entwickeln. Hinzu kommt, dass dieses Mineral auch das Risiko für Nierenerkrankungen und idiopathische interstitielle Pneumonie sowie Tuberkulose und Emphysem erhöht.
Die französische Gesundheitsbehörde verweist auf eine Reihe von Maßnahmen, die zum ausreichenden Schutz für Menschen, die verstärkt kristallinem Silizium ausgesetzt sind, ergriffen werden. Dazu gehören regelmäßige Untersuchungen. Außerdem betont die Behörde, dass „die Umsetzung von Präventionsmaßnahmen erforderlich“ sei.