Als zweitgrößter Planet unseres Sonnensystems birgt Saturn noch viele Geheimnisse. Um herauszufinden, wie sein Inneres aussieht, haben Forschende jetzt auf die Daten zurückgegriffen, die während der Cassini-Mission gesammelt wurden.
Im Auftrag der NASA hat eine Raumsonde 13 Jahre lang den Saturn und seine Monde umkreist. Die im Fachblatt Nature Astronomy veröffentlichte Studie geht dabei von den Ringen des Saturn aus, die einen riesigen Seismographen darstellen.
Die Asteroseismologie gewährt Einblicke
Dank der Ringe des Planeten ist es den Wissenschaftler:innen gelungen, die Schwingungen zu messen, zu denen es im Inneren dieses riesigen Gasplaneten kommt. Diese Erkenntnis ist in der Fachwelt eine absolute Neuheit.
Genauer gesagt erzeugen die Bewegungen im Kerninneren Wellen, welche an die Planetenoberfläche gelangen. Gleichzeitig beeinflussen diese Wellen die Schwerkraft, was sich wiederum auf die Ringe auswirkt.
Diese reagieren dann wie Schwingungsdetektoren. Die Oberfläche Saturns schwingt etwa einen Meter alle zwei Stunden.
Neue Entdeckung zur Zusammensetzung Saturns
Man hat herausgefunden, dass das Innere des Himmelskörpers schlammartig ist und 60 Prozent des Planetendurchmessers einnimmt. Ebenso entspricht die Masse des Planeten etwa dem 95-fachen der Erdmasse.
Zur Überraschung der Forschenden weisen die Schwingungen der Saturnringe zudem darauf hin, dass das Planeteninnere aus stabilen Schichten mit unterschiedlicher Dichte besteht. Die schwereren Stoffe haben sich um den Planetenkern angelagert und vermischen sich nicht mit den leichteren, die näher an der Oberfläche bleiben.
Aus den besonderen Schwankungen des Gravitationsfeldes kann somit auf die Stabilität seines Inneren geschlossen werden. Danach nimmt also der Anteil an Eis und Fels zum Herzen des Planeten hin zu.