Am 3. Juni 2020 ruft Präsident Vladimir Putin infolge eines entsetzlichen Diesellecks in einem Fluss in der Arktis den Notstand aus.
"Geht es Ihnen dort noch gut?"
Die Schuld sieht Russlands Präsident bei dem Nickelproduzenten Norilsk Nickel. Durch ein Leck in einem Wärmekraftwerk des Unternehmens traten nahe der Stadt Norilsk 20.000 Tonnen Diesel aus. Entsetzt von der Umweltkatastrophe befragt Putin den Verantwortlichen der Anlage, Sergej Lipin, in einer Krisenvideokonferenz:
Wie kann es sein, dass die Regierung erst zwei Tage später davon erfährt? Sollten wir über die Notsituation aus den sozialen Medien erfahren? (...) Geht es Ihnen dort noch gut?
Der WWF-Sprecher Alexej Knischnikow erklärt gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass eine NRO Reinigungsexperten informiert habe, nachdem sie das Ausmaß des Unglücks erkannt hatten, das unmöglich zu vertuschen war. Ihm zufolge hat sich das Unternehmen nicht an die grundlegenden Sicherheitsrichtlinien gehalten.
Ein erneuter Schlag für diese Region
Es wird schwierig, den Fluss Ambarnaja zu reinigen, da er sich in einer für den Menschen schwer zugänglichen Region befindet. Allerdings ist Diesel leichter als Brennöl und man hofft, dass er sich eventuell verflüchtigt. Dennoch seien schwere Folgen für die Umwelt kaum mehr abzuwenden.
Es ist nicht das erste Mal, dass diese Region von einer solchen ökologischen Katastrophe betroffen ist. Bereits im September 2016 verfärbte sich der russische Fluss infolge eines Schadstoff-Unfalls auf einmal purpurrot.