Ruinen einer römischen Stadt in Frankreich entdeckt: Archäologen machen weiteren interessanten Fund

Archäolog:innen haben vor kurzem die Ruinen einer alten römischen Stadt in Frankreich entdeckt - und sind dabei auf ein verblüffendes Detail gestoßen.

Ausgrabungen, Stadt, römisch, antik, Heiligtum
© Jordi Salas@Getty Images
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Wenn die Freude über eine Entdeckung langsam abgeflaut ist, bringt die Ausgrabung von Reliquien zweifellos eine Reihe von Fragen mit sich. Manchmal sind die Forscher:innen in der Lage, diese zu beantworten, manchmal nicht. Dies ist bei den Ruinen einer alten römischen Stadt der Fall, die zuletzt in Frankreich entdeckt wurde.

Archäolog:innen finden Überreste einer antiken Stadt

Die Ausgrabung fand in Rennes statt. Ein Team von Archäolog:innen des Institut national de recherches archéologiques préventives (Inrap) hatte dort kürzlich Überreste aus der Antike ausgegraben. Die jahrelangen Ausgrabungen brachten die gallo-römische Vergangenheit der Stadt ans Licht, indem sie eine gut erhaltene römische Siedlung freilegten.

Nach ersten Schätzungen wurde dieses antike Stadtzentrum zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert n. Chr. errichtet. Die alten Gebäude, die aus Stein und Holz errichtet worden waren, stellten Geschäfte und Lagerhäuser dar. Aber das ist noch nicht alles, was diese Entdeckung zu bieten hat. Die Archäolog:innen stießen auch auf ein altes Heiligtum, das einen Tempel beherbergte. Ein heiliger Ort, der den Römern sehr am Herzen lag.

Warum faszinieren diese alten römischen Ruinen?

Da sich das Heiligtum über mehrere hundert Meter erstreckt, könnte es sich um ein Heiligtum der Rédonen, eines gallischen Volkes, handeln. Ihre Existenz wurde mehrmals in Inschriften erwähnt, die in die Stadtmauern eingraviert waren. Ein Teil der alten Stadt bestand auch aus opulenten Privatresidenzen. Sie gehörten höchstwahrscheinlich der damaligen Aristokratie. Eines dieser Häuser hatte zum Beispiel einen riesigen Festsaal mit Fußbodenheizung.

Archäolog:innen und Historiker:innen zufolge setzte der Niedergang dieser Stadt im 3. Jahrhundert ein. Zu dieser Zeit beeinflussten zahlreiche politische und soziale Veränderungen im gesamten Römischen Reich die Struktur der gallo-römischen Städte. Dazu gehörte unter anderem das Auftauchen von Friedhöfen in der Stadt. Der vor Ort entdeckte Friedhof bot Platz für fast 600 Gräber. In den Ruinen wurden zahlreiche Skelette gefunden. Man wird diese Stadt definitiv nicht mehr auf die gleiche Weise betrachten, denn wer weiß schon, was sich unter der Erde noch so alles verbirgt.

Auch weitere Funde aus grauer Vorzeit faszinieren die Fachleute: So ist zuletzt etwa die wohl älteste Grabstätte der Welt entdeckt worden. Ebenso hat die Ausgrabung eines verschollenen Dorfes um die 400 Fundstücke ans Tageslicht befördert.

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Verwendete Quellen:

Arkeonews: "The Gallo-Roman Sanctuary Unearthed in France"

X: @Inrap

Inrap: "Rennes: le quartier de l’Hôtel Dieu à l’époque gallo-romaine (Ille-et-Vilaine)"

Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich

Gallo-römische Villa und mittelalterlicher Friedhof in Frankreich entdeckt Gallo-römische Villa und mittelalterlicher Friedhof in Frankreich entdeckt