Manchmal sind archäologische Forschungen eine echte Herausforderung. Historische Funde sind zwar immer Gegenstand von Interpretationen, Klassifizierungen und Kontextualisierungen, um zu verstehen, was die von den Forschenden ausgegrabenen Funde bedeuten, aber manche von ihnen bereiten mehr Kopfzerbrechen als andere.
Ein Schwert und eine Anstecknadel
Wir befinden uns in Wales auf einem unbebauten Feld in der Nähe der Stadt Barry, im Süden der Region Wales, nur wenige Kilometer von Cardiff entfernt. In der Nähe einer römischen Villa entdeckten Archäolog:innen ein Grab, in dem sich ein Skelett (soweit nicht überraschend), ein Schwert und eine silberne Anstecknadel befanden. Noch erstaunlicher war, dass die Leiche mit dem Gesicht nach unten begraben worden war.
Der Verstorbene, bei dem es sich den Forschenden zufolge um einen römischen Soldaten handeln könnte, wurde angeblich mit gefesselten Händen und Füßen begraben! Große Nägel wurden in der Nähe seines Halses, seines Rückens und seiner Beine gefunden.
Ein grausamer Tod?
Das ist Beweis genug, um einen grausamen Tod zu belegen. Expert:innen gehen davon aus, dass er zum Zeitpunkt seines Todes gefesselt war. Es gibt jedoch noch weitere Details.
Obwohl man leicht glauben könnte, dass unser Soldat zum Zeitpunkt seines Todes versklavt oder gewaltsam gezwungen worden war, zeigen andere Informationen, dass er tatsächlich ein Mitglied der römischen Elite war! Das Schwert, die Stiefel und die Brosche in Form einer Armbrust zeugen tatsächlich von seinem Reichtum.
Ein in den Fels gehauenes Soldatengrab
Er wurde im Alter von etwa 25 Jahren begraben, so die Schätzung von Mark Collard, dem Geschäftsführer von Red River Archaelology. Es wird angenommen, dass der Soldat mit den Bewohner:innen der römischen Villa verwandt war. Das in den Fels gehauene Grab soll mit Brettern eingefasst gewesen sein.
Laut Evan Chapman, leitender Kurator für Archäologie am Amgueddfa Cymru - Museum Wales, "handelt es sich um das erste Beispiel einer römischen Armbrustbrosche aus Silber, das in Wales gefunden wurde".
Diese Fibeln, die wahrscheinlich zum Befestigen eines Umhangs verwendet wurden, wurden oft mit der militärischen Ausrüstung der römischen Armeen in Verbindung gebracht. Außerdem "bestätigt das Vorhandensein des Schwertes die Verbindung zum Militär in diesem Fall". Dieses seltsame Grab wird auf das 3. Jahrhundert datiert und birgt noch viele Geheimnisse.
Auch interessant:
⋙ Versteckte Pyramide birgt eine mysteriöse Liebesbotschaft aus dem 19. Jahrhundert
⋙ 1.000 Jahre altes Mädchenskelett offenbart finstere Details über das Leben im Mittelalter
⋙ Antikes Skelett gefunden: Klinge ersetzt amputierten Arm
Verwendete Quelle:
LiveScience: Elite Roman man buried with sword may have been 'restrained' in death
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich