Erst vor wenigen Tagen erreichen der deutsche Astronaut Matthias Maurer und seine drei amerikanischen Kollegen die Internationale Raumstation ISS. Kurz darauf müssen sie diese aber wieder verlassen und auf eine Rettungskapsel ausweichen: Eine russische Anti-Satelliten-Rakete (DA-ASAT), die zu Testzwecken ins All geschossen wird, trifft auf einen Satelliten und hinterlässt dabei ein gefährliches Trümmerfeld. Insbesondere die Reaktion aus den USA fällt deutlich aus.
Mehr als 1.500 Trümmer als Gefahrenquelle im All
Der Zusammenprall ist so verheerend, dass bis jetzt mehr als 1.500 Teile Weltraumschrott gezählt werden können, kleine Orbitaltrümmer sind dabei nicht einmal mit eingerechnet.
Die Folgen könnten sowohl für die jetzige ISS-Besatzung als auch bei zukünftigen Reisen ins All verheerend sein. Die Trümmer, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit noch viele Jahre in der Umlaufbahn befinden werden, könnten laut US-Außenminister Antony Blinken "das Leben von Astronauten, die Integrität der Internationalen Raumstation und die Interessen aller Nationen gefährden."
US-General James Dickinson geht mit seinen Vorwürfen sogar noch weiter. In einem Dokument des U.S. Space Command Public Affairs Office wird er mit den Worten zitiert:
Russland hat gezeigt, dass es die Sicherheit, den Schutz, die Stabilität und die langfristige Nachhaltigkeit des Weltraums für alle Nationen bewusst missachtet. Russland entwickelt und setzt Fähigkeiten ein, um den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten und Partnern den Zugang zum Weltraum und dessen Nutzung aktiv zu verweigern.
Treffen könnte den Vorfall klären
Hätten die Trümmer die ISS getroffen, wäre nicht nur ein hoher materieller Schaden entstanden, auch das Leben der Crew-Mitglieder hätte auf dem Spiel gestanden, weshalb diese in anderen Raumschiffen Sicherheit gesucht hätten.
Russland weist allerdings jede Schuld von sich und wirft den USA vor, ein wenig zu viel Fantasie zu besitzen. Der Vorfall wird beim heutigen Treffen des Generaldirektors der russischen Raumfahrtbehörde mit NASA-Vertretern sicherlich zur Sprache kommen.