"Papa, guck mal!", ruft die vierjährige Lily Wilder ihrem Vater am Strand von Bendricks Bay nahe der walisischen Stadt Barry zu. Und gewinnt kurzerhand die Anerkennung von Paläontologen.
Ein überraschender Fund
Wie die BBC berichtet, wird die kleine Lily bei einem Spaziergang auf ein auffälliges Muster in einem Felsbrocken aufmerksam und ruft deshalb ihren Vater zu sich. Der gefundene Abdruck ähnelt optisch einer Vogelkralle, ist aber ungewöhnlich groß.
Der Vater des Mädchens macht umgehend ein Foto, das von Lilys Mutter anschließend in einer paläontologischenFacebook-Gruppe geteilt wird. Schließlich fällt es in die Hände der Wissenschaftlerin Cindy Howells des walisischen Nationalmuseums. Und so erfährt Lily: Der Abdruck stammt von einem Dinosaurier, der vor rund 220 Millionen Jahren lebte.
"Das beste Exemplar"
Der Sender ITV veröffentlichte das Foto auf Twitter. Die Dinosaurierspur wurde über Jahrtausende so gut erhalten, da sie durch dicke Schlammschichten konserviert war. Zwar ist die Gegend bereits bekannt für Fossilienfunde, nach Aussagen der Howells ist Lilys Entdeckung jedoch "das beste Exemplar, was je an diesem Strand gefunden wurde".
Laut BBC ähneln die Spuren denen eines Funds in den USA, der von einem Coelophysis stammte. Bei dieser Gattung handelt es sich um einen vergleichsweise kleinen fleischfressenden Dinosaurier, der sich auf zwei Beinen fortbewegte. Zwar handelt es sich nicht um den besten Fund aller Zeiten, doch dennoch sind die Mitarbeiter des walisischen Nationalmuseums durchaus begeistert:
Der spektakuläre Erhaltungszustand könnte Wissenschaftlern dabei helfen, mehr über die Struktur ihrer Füße zu erfahren, weil der Abdruck sogar Rückschlüsse auf die Pfoten und Krallenabdrücke zulässt.
Der Abdruck des etwa 75 Zentimeter großen Tiers wurde inzwischen gesichert und soll im Museum gelagert werden. Auch die kleine Lily ist begeistert. Allerdings hat es ihr der eher unbekannte und kleine Coelophysis weniger angetan. Auf die Frage, welcher ihr liebster Dinosaurier sei, antwortete die Vierjährige selbstbewusst: der "T-Rex".