„Unsere Arbeit eröffnet eine neue Ära der individuellen Behandlung dieser schwer therapierbaren Krebsart“, beglückwünscht sich Dr. Hedy L. Kindler, die Hauptautorin der Studie. Ihr Team hat bei der diesjährigen Jahresversammlung der American Society of Clinical Oncology (ASCO), dem größten Onkologen-Kongress weltweit, einen Bericht veröffentlicht, der neue Hoffnungen im Kampf gegen den heimtückischen Bauchspeicheldrüsenkrebs aufleben lässt.
Eine neue Entdeckung lässt Hoffnung aufleben
In Deutschland erkranken jährlich an die 12.900 Menschen an dieser heimtückischen Krebsart. Dabei sind Männer wie Frauen praktisch gleichermaßen betroffen. Es ist zwar nicht die verbreitetste Krebsart, doch dafür die mörderischste.
Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs stehen die Überlebenschancen mit einer Fünfjahresüberlebensrate von gerade einmal fünf Prozent nicht sehr gut. Die meisten Patienten überstehen nicht einmal die ersten zwölf Monate. Doch das könnte sich bald ändern. Eine neue Entdeckung macht Hoffnung. Den Forschern der University of Chicago nach soll eine Gentherapie des Karzinoms nach einer Mutation des Tumors hoffnungsversprechend sein.
Eine noch relativ wenig erforschte Krebsart
Im Grunde genommen handelt es sich lediglich um eine Erweiterung des Anwendungsbereichs eines Arzneimittels, das bereits in Fällen von Brustkrebs und Eierstockkrebs zum Einsatz gekommen ist. Im Vergleich zu einem Placebo sollen bei Labortests mit diesem Arzneimittel ermutigende Ergebnisse erzielt worden sein.
So soll die Progression der Metastasen in nicht weniger als vier Monaten nach Absetzen der Chemotherapie um 47 Prozent zurückgegangen sein. Wenn das auch vielversprechend klingt, so müssen diese Ergebnisse doch erst durch vertiefte Studien bestätigt werden. Und das wird leider nicht so schnell der Fall sein.
Einem 2018 veröffentlichten europäischen Bericht nach, kommen der Erforschung des Pankreaskarzinoms – wie das populärwissenschaftliche französische Magazin Sciences et Avenir (Wissenschaft und Zukunft) erinnert – nur zwei Prozent der europäischen Forschungsgelder zugute.