Einfluss auf unsere Gesundheit rund um den Job haben viele Faktoren: Das Frühstück ist nicht zu verachten für einen vitalen Start am Morgen, aber vor allem die Arbeitsatmosphäre spielt eine entscheidende Rolle.
Ursprung des Großraumbüros
Das Großraumbüro wurde von den deutschen Brüdern Eberhard und Wolfgang Schnelle in den 1950er Jahren entwickelt. Im Zeitalter des aufstrebenden Dienstleistungssektors sollte es ganz den Geschmack der Arbeitnehmer treffen: praktische Trennwände, direkte Kommunikation mit den Kollegen, kollektive Arbeit ohne Hierarchie.
Während sich das Großraumbüro in den USA schnell wachsender Beliebtheit erfreut, kommt es erst in den 1980er Jahren in Europa an, als die Unternehmen nach Möglichkeiten suchen, ihre Kosten zu reduzieren.
Heute ist das Arbeiten im Großraumbüro allerdings weit von der idealistischen Vision der Gebrüder Schnelle entfernt, die von gemütlichen und grünen Räumen geträumt hatten: Diese Art von Büro wirkt sich nämlich eher schlechtauf die psychische Gesundheit von zu Nervosität neigenden Arbeitnehmern aus.
Privatsphäre ist Geschichte
Schnell können die offenen Büroräume zu Angstzuständen führen. Ständig gibt es Lärm, unangenehme Gerüche, Kommunikation über Umwege oder auch das Gefühl, ausspioniert zu werden.
Durch das Wegfallen der Trennwände gibt es keine Privatsphäre mehr und der Arbeitnehmer ist ständigem Druck ausgesetzt. All diese Störfaktoren zehren an den Nerven der Mitarbeiter und führen zum unerklärlichen Kollektivsyndrom.
Dieses äußerst sich durch neurologische und dermatologische Symptome sowie durch Verdauungsprobleme, die gemeinsam auftreten und deren Ursache nicht geklärt werden kann.
Vitalraum schaffen
Es handelt sich um eine Art "Gruppenphänomen" ohne rationale Erklärung, das sich durch die exzessive Nähe am Arbeitsplatz verschlimmert. Deswegen ist es sehr wichtig zu lernen, wie man sich abkapseln kann, um wieder einen Vitalraum zu schaffen, der der Konzentration und der Produktivität zuträglich ist.
Schließlich führt das Großraumbüro laut einer Studie des amerikanischen Architektur- und Designbüros Genslers zu einer Verringerung der Produktivität um mehr als 60 Prozent. Könnte das Großraumbüro etwa zum Scheitern verurteilt sein?