Stammzellen spielen in der medizinischen Forschung für die Heilung von Krankheiten zur Zeit eine große Rolle. Entscheidend für diese Heilungsmethoden könnten unsere Milchzähne sein, denn sie sind erstklassige Stammzell-Lieferanten.
Stammzellen in den Milchzähnen
Ab der sechsten Schwangerschaftswoche reifen im Bauch der Mutter die Stammzellen heran. Es handelt sich dabei um Zellen mit einer ganz besonderen Funktion: Sie können sich nämlich selbständig erneuern und haben die Fähigkeit, sich in unterschiedliche Zellen zu verwandeln.
Die Forschenden sehen in ihnen die Zukunft der Medizin, vor allem für Autoimmunerkrankungen und Leukämie. Selbst Alzheimer könnte laut den Forschern mit Hilfe von Stammzellen geheilt werden.
Speicherbänke für Milchzähne
Immer mehr Firmen bieten es an, Stammzellen aufzubewahren, darunter auch die britische Firma Future Health Biobank. Die Schweizer Direktorin Catherine Clairet erklärt die Wichtigkeit der Stammzellen, wie Le Temps berichtet:
Sie haben die Fähigkeit, sich in unterschiedliche Zellarten zu verwandeln, welche in einigen Jahren schon Gelenke, Muskeln, Knochen, Nerven und selbst Herzschäden heilen könnten.
Auch für viele andere Krankheiten könnte die Heilung in diesen besonderen Zellen liegen, doch dafür muss man sie erst einmal bekommen. Die einfachste Möglichkeit besteht darin, die Milchzähne zu konservieren. Diese müssen übrigens auch unbedingt sorgsam geputzt werden.
Damit das aber funktioniert, müssen die Zähne mit etwas Blut aufbewahrt werden, bis die Stammzellen daraus entfernt sind. Zu diesem Zweck gibt es Speicherbänke, die die jungen Zähne aufbereiten und über Jahrzehnte aufbewahren. Dieses Verfahren kostet ca. 2.000 Euro - eine Medizin, die sich nicht jeder leisten kann.