Mehr als die Hälfte der Corona-Infizierten berichten darüber: Plötzlich treten bei Ihnen Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns auf. Das Leiden ist groß. In einer Studie aus Frankreich konnte man nun mehr zu der Dauer und dem Abklingen dieses Symptoms herausfinden.
Studie schenkt Hoffnung
Im Rahmen des Forschungsprojekts der Straßburger Universitätskliniken wurden 51 Corona-Infizierte über zwölf Monate hinweg beobachtet. Bei allen ging der Geruchssinn für mindestens eine Woche verloren. Doch dabei blieb es nicht.
Tatsächlich konnten sich 84 Prozent der Probanden schon nach vier Monaten freuen, denn ihr Geruchssinn kehrte bis zu diesem Zeitpunkt wieder vollständig zurück riechen. 49 der Teilnehmer (entspricht 96 Prozent) konnten hingegen innerhalb von acht Monaten wieder vollständig riechen. Das Forschungsteam spricht von einer "exzellenten Prognose".
Stützzellen sind geschädigt
Doch das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass zwei der Teilnehmer bis heute nicht mehr richtig riechen können. Den Forschern zufolge ist die Ursache für den in den meisten Fällen vorübergehenden Verlust des Geruchssinns vermutlich eine Schädigung der Stützzellen.
Diese befinden sich bei den Riechzellen und das Virus versorgen. Prof. Thomas Hummel, Leiter des Interdisziplinären Zentrums für Riechen und Schmecken am Universitätsklinikum Dresden erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur:
Wenn diese Stützzellen absterben, sterben mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch die Riechzellen ab.
Während sich diese unter normalen Gegebenheiten nachbilden könnten, ist dieser Vorgang vom Coronavirus beeinträchtigt. Das hat zur Folge, dass sich die Regeneration verlangsamt. Vielleicht ist Riechtraining eine Lösung?