Rund um die Uhr fördern Wissenschaftler bei ihren Untersuchungen neue Erkenntnisse zum ironischerweise immer noch als "neuartig" geltenden Coronavirus zutage. Was uns noch vor wenigen Wochen vor scheinbar unmöglich zu lösende Rätsel stellte, ist der Forschung heute gut bekannt. So können wir mittlerweile sagen, dass das Virus vor allem per Tröpfcheninfektion und über Aerosole übertragen wird.
Corona im Haushalt
Ein Bonner Forscherteam um die Virologen Ricarda Maria Schmithausen und Hendrik Streeck beschäftigt sich nun mit der Frage, wo Corona im Haushalt am häufigsten zu finden ist. Schließlich wissen wir bereits, dass die Viren auch auf Oberflächen tagelang überleben können. Wie sieht es also bei uns zu Hause aus?
Für ihre Untersuchungen nehmen die Wissenschaftler Proben aus Haushalten, die wegen der Corona-Infektion eines Anwohners unter Quarantäne gestellt wurden. In den Wohnungen im Kreis Heinsberg, einer der Corona-Hotspots in Deutschland, wird vor allem Abwasser aus Dusch- und Waschbeckenabflüssen sowie Toiletten, der Raumluft und anderen Oberflächen, wie Türklinken oder Möbel unter die Lupe genommen.
Abwasser am stärksten betroffen
Einen großen Teil von Viruserbgut entdecken die Forscher im Abwasser von Duschen und Waschbecken, nämlich in knapp 20 Prozent aller Proben. Das überrascht das Team eher weniger, da bei Infizierten besonders im Rachen und an den Händen eine hohe Virus-Konzentration festgestellt werden kann. Beim Zähneputzen und Händewaschen ist es also nicht unüblich, dass das Abwasser daraufhin kontaminiert ist.
Auf Toiletten stellen sie schon weniger Viruserbgut fest, da die Konzentration im Urin zwar noch messbar, aber nicht wirklich hoch ist. Hier werden nur in 10 Prozent aller Proben Erbgut von Coronaviren entdeckt. Auch auf den restlichen Oberflächen ist sie deutlich geringer, weswegen die Experten diesbezüglich Entwarnung geben. Die Raumluft-Proben fallen durch die Bank weg negativ aus.
Was bedeutet das für den Haushalt?
Zwar kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mit letzter Sicherheit gesagt werden, ob das in den Proben gefundene Erbgut tatsächlich infektiösen Viren zugeordnet werden kann. Trotzdem geben die Experten anhand ihrer neuesten Entdeckungen einige Tipps ab, wie wir unseren Haushalt noch virensicherer machen können. Mehr dazu findet ihr oben im Video.