Glücklicherweise erlauben es immer neue Hilfsmittel und Methoden, die Corona-Patienten besser zu versorgen, was zu einer Senkung der Zahl der täglich zu beklagenden Todesfälle geführt hat. Dank einer neuen Entdeckung kann man aber vielleicht bald noch weiter gehen.
Schwere Corona-Verläufe kündigen sich durch zwei Faktoren an
Eine etwa zwanzigköpfige Forschergruppe hat an der Universität von Kalifornien eine interessante Entdeckung gemacht, die in der Fachzeitschrift mSphere veröffentlicht worden ist.
Die zentrale Idee dabei ist: Aus der Konzentration bestimmter Antikörper kann man den Risikofaktor (DRFS) berechnen, der sozusagen schon in sich das Risiko einer Corona-Erkrankung bemisst. Durch diese Kombination beider Faktoren kann anscheinend dann bei einem Patienten vorausgesagt werden, ob sein Krankheitsverlauf schwer sein wird.
Bestätigt sich dieses Verfahren, können dann solche Patienten viel früher entsprechend behandelt und besser versorgt werden. Die neue Methode kann aber auch sozusagen in die andere Richtung interpretiert werden: Kann man nämlich dadurch bei einem Patienten auf ein sehr geringes Risiko für einen schweren Verlauf schließen, könnte man diesen in Selbstisolation schicken und damit die Krankenhäuser entlasten.
Wie soll das funktionieren?
Für Laien wirkt die Methode sehr kompliziert. Man kann aber versuchen, den Grundmechanismus dieser Methode mit einfachen Worten zu beschreiben. Die Wissenschaftler suchen also bei dem jeweiligen Patienten nach einem oder mehreren dieser sehr speziellen Antikörper, die gegen das Nukleokapsid des Coronavirus vorgehen sowie gegen einen Ep9 genannten Bereich.
Die diesbezüglich analysierten Patienten werden dann je nach gefundenem Antikörper-Typ und betroffenen Bereich in verschiedene Kategorien eingeteilt. Von den 86 in den Test aufgenommenen Personen haben 23 in den ersten Tagen nach der Ansteckung diese Art von Antikörpern entwickelt.
Nach der Auswertung ergibt sich, dass Patienten, die die Antikörper vom Typ „anti-Ep9“ besitzen, 2,5-Mal häufiger schwere Corona-Verläufe aufweisen als die anderen Patienten. Die Gegenwart dieser Antikörper ist daraufhin in Zusammenhang mit vorhandenen Begleiterkrankungen gesetzt worden und die sich dadurch ergebenden Beobachtungen klingen vielversprechend.
Weiterer Forschungsbedarf
Dennoch sind diese Ergebnisse mit großer Sorgfalt auszuwerten, da die für den Test erhobenen Daten nur von wenigen Personen herrühren, die zudem sämtlich aus Südamerika stammen. Zusätzliche Forschungen müssen also diese vielversprechende Entdeckung erst noch bestätigen.
Die Wissenschaftler fassen in der genannten Publikation ihre Forschungsergebnisse folgendermaßen zusammen:
Der Test hat die Schwere der Krankheit [bei Patienten mit diesen Antikörpern und Begleiterkrankungen, AdR.] mit einer Empfänglichkeit von 92,3% (1/13 falsche Negative) und einer Spezifität von 80% (2/10 falsche Positive) bestimmt.