Man muss nicht unbedingt nach Ägypten oder Lateinamerika reisen, um unglaubliche archäologische oder paläontologische Entdeckungen zu machen. Ein französisches Forscherteam hat ein Fossil gefunden, das zu einer Kopffüßerart gehört, die man noch nicht kannte.
Ein neues Mitglied in der Familie der Vampyromorphiden
Die Wissenschaft ist ein ziemlich paradoxer Bereich. Während wir uns darauf vorbereiten, wieder Astronaut:innen auf den Mond und bald auch auf den Mars zu schicken, hat unser eigener Planet noch eine Menge Geheimnisse zu enthüllen. Geheimnisse wie Arten, die schon viele Monde vor uns gelebt haben.
So entdeckten Paläontolog:innen bei Ausgrabungen im Französischen La Voulte-sur-Rhône das Fossil eines "Vampirs". Bei dem entdeckten Fossil handelt es sich um einen Vampyrofugiens atramentum, ein neues Mitglied der Familie der Vampyromorphiden.
Zur Information: Die Vampyromorphiden sind eine Ordnung von Tiefsee-Dephalopoden, eine Art Kombination aus Kalmar und Oktopus, deren Exemplare allesamt ausgestorben sind. Das heißt, alle bis auf einer: der Vampyroteuthis infernalis, der "Vampir der Tiefe".
Dieser Vampir hat 8 Arme und einen Tintenbeutel
Analysen zufolge schwamm Vampyrofugiens atramentum vor 165 Millionen Jahren in der Jurazeit in tiefen Gewässern. Wie seine Vampyromorphiden-Verwandten verfügte er über acht Arme, mit denen er seine Beute aufspürte und umschlang (für eine Umarmung der tödlichen Art), sowie über zwei lumineszierende innere Organe.
Im Gegensatz zu seinen Verwandten verfügte er jedoch über einen Tintenbeutel, den er nutzen konnte, um in Ninja-Manier vor seinen Fressfeinden zu fliehen. "Das Vorhandensein eines Tintenbeutels deutet darauf hin, dass Vampyrofugiens atramentum wahrscheinlich zeitgenössischen Raubtieren zum Opfer fiel und die Tarnung als Fluchtwerkzeug nutzte", berichtet Sci News.
Verwendete Quelle:
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich