Dieses Tier kann sogar Haie töten

Dieser Aal hat die wohl ungewöhnlichste und unappetitlichste Verteidigungsstrategie in den Weiten der Ozeane - und kann sich somit sogar gegen Haie beuhaupten!

Schleimaal
© ffennema@Getty Images
Schleimaal

Wir alle haben schon von der cleveren Technik gehört, die der Tintenfisch anwendet, um seine Feinde abzuwehren. Das aquatischen Weichtier entkommt seinen Fressfeinden, indem es sie in einen Nebel aus Sepiatinte taucht. Doch nun hat ein anderes Tier ein ähnliches Talent gezeigt: der Schleimaal.

Er ähnelt einem Aal und ist in der Lage, sich zu verteidigen, indem er keine Tinte, sondern einen zähflüssigen Schleim ins Wasser schleudert, mit dem er die Kiemen seiner Angreifer verstopfen kann. Unfassbar!

Sein Aussehen trügt

Vor einigen Jahren gelang es Forschern, das geißelförmige Tier in Aktion einzufangen. Aber der genaue Mechanismus, durch den sein Schleim in nur einer Zehntelsekunde "anschwillt" - auf das bis zu 10.000-fache seiner ursprünglichen Größe - blieb lange Zeit ein Rätsel.

Doch dann gelingt es einem amerikanischen Forschungsteam, ein mathematisches Modell zu konstruieren, das die Ausdehnung des Schleims nachvollzieht. Wie in einer Veröffentlichung im Journal of the Royal Society Interface erklärt wird, haben sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei auf die Untersuchung der hydrodynamischen Prozesse konzentriert.

Diese Prozesse sind mit dem spektakulären Einsatz kleiner Schleimkugeln verbunden, die vom Schleimaal ins Wasser abgegeben werden. Und zu ihrer großen Überraschung entdecket das Team - unter dem Objektiv eines Mikroskops - unerwartete Geheimnisse rund um den Mechanismus.

Ein gut gehütetes Geheimnis

Im Zentrum des Schleims befinden sich winzige faserige Knäuel, die sich ausbreiten können und dann in weniger als einer halben Sekunde auf mehrere Zentimeter lange Stränge anschwellen. Das Geheimnis des Aufblähens der Schleimhaut ist damit endlich gelüftet! Oder zumindest gibt es erste Ergebnisse.

Die Forscher und Forscherinnen mussten feststellen, ob die Kräfte der Wasserbewegung - Turbulenzen - ganz von allein das Abwickeln der Stränge erklären können. Und da kam den Wissenschaftlern die Mathematik zu Hilfe.

Kugeln, die sich wie Klebeband abrollen lassen

Durch den Aufbau ihres Modells konnte das Forscherteam den Prozess des Abrollens der kleinen Kugeln simulieren. Jean-Luc Thiffeault, Professor für Mathematik an der University of Wisconsin in Madison, sagt:

"Unser Modell basiert auf der Idee eines kleinen Elements, das am Anfang herunterhängt und dann gezogen wird. Stellen Sie sich eine Rolle Klebeband vor. Um das Klebeband von einer neuen Rolle abzurollen, müssen Sie eventuell den Anfang suchen und ihn mit dem Fingernagel abziehen. Aber wenn es bereits ein zugängliches Ende gibt, ist es einfach, es mit etwas zu greifen und zu beginnen [das Band abzurollen, A.d.R.]."

Die durch die Wasserbewegung erzeugten Kräfte reichen aus, um die winzigen Faserklumpen aufzurollen, wodurch die Schleimkugeln auf das 10.000-fache ihrer ursprünglichen Größe anschwellen.

"Wenn ein Hai sein Maul schließt, verursacht er tatsächlich Turbulenzen. Es schafft schnellere Flüsse, die Art, die [den Funken] liefert, der für diese Art von Dingen notwendig ist", schließt Jean-Luc Thiffeault.

Der unaufhaltsame Schleim des Schleimaals birgt keine Geheimnisse mehr für uns! Für den Hai hingegen wird es immer eine unentwirrbare Falle bleiben.

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