Delfine gehören mit zu den faszinierendsten Säugetieren dieser Welt. Sie sind intelligenter als Schimpansen und unterstützen als Co-Therapeuten auch Menschen mit Handicap. Da sie sehr freundlich und dem Menschen zugewandt sind, werden Delfine intensiv erforscht. Insbesondere eine ungewöhnliche Eigenart wirft viele Fragen auf.
Delfine sterben in Flachwasser-Zonen
Immer wieder kommt es zu Massenstrandungen der zu den Zahnwalen gehörenden Delfine. Ganze Schulen der in allen Weltmeeren vor und auch in einigen Flüssen vorkommenden Meeressäuger schwimmen in den gemeinsamen Tod im seichten Wasser. Der Grund konnte bislang nicht geklärt werden.
Neue neurologische Untersuchungen bieten nun eine unerwartete Erklärung: Hinter dem Phänomen könnte die Alzheimer-Erkrankung, für die es vielleicht ein wirksames Medikament geben könnte, stecken. Der Spiegel berichtet über eine von Studierenden in Großbritannien durchgeführte Untersuchung, bei der an den verstorbenen Tieren pathologische Untersuchungen vorgenommen wurden. An den Küsten von Großbritannien stranden besonders viele Delfine.
Das steckt hinter dem gemeinschaftlichen Stranden
Grundannahme der Untersuchung ist, dass Delfine so stark sozial geprägt sind, dass sie ihrem Anführer überall hin folgen. Das sei der Grund für das Massensterben. Auslöser dafür, dass dieses Individuum verwirrt ans Ufer schwimmt, könnte eine Alzheimer-Erkrankung sein. Die anderen (zu seiner Gruppe gehörenden) Delfine folgen ihm einfach.
Untersucht wurden fünf verschiedene Arten von Zahnwalen. Delfine stellen mit über 40 Arten die größte Familie dieser Meeressäuger, so geo.de. Vier alte Tiere verschiedener Delfinarten wiesen deutliche Veränderungen des Gehirns auf, die auch bei einer Alzheimer-Erkrankung bei Menschen auftreten.
Delfin-Gehirne zeigen typische Alzheimer-Veränderungen
Drei Delfine aus der Versuchsreihe waren besonders stark betroffen, so die Universität Glasgow. Bei diesen Tieren zeigte sich sehr deutlich, dass Zahnwalarten eine Neuropathologie entwickeln können, die stark an Alzheimererinnert. Allerdings kann durch die Studie nicht bestätigt werden, dass Delfine an denselben kognitiven Defiziten leiden wie Menschen.
Der Leiter der Studie, MarkDagleishvon der Universität in Glasgow, hält es für verfrüht, über Ähnlichkeiten mit der menschlichen Alzheimer-Erkrankung zu spekulieren. Seiner Ansicht nach werde noch viel Forschungsarbeit nötig sein. Nur so könne man herauszufinden, welche kognitiven Defizite tatsächlich bei alten Delfinen mit den Hirnveränderungen auftreten und ob dies vergleichbar mit Alzheimer beim Menschen ist.
Verwendete Quellen:
Spiegel: Können Delfine an Alzheimer erkranken?
Geo: Tierlexikon Delfine