Mitte August stirbt ein Mann in einem Dorf in Guinea, nachdem er sich mit dem tödlichen Marburg-Virus angesteckt hat. Die Behörden beobachten die Lage nun ganz genau, da der Patient zu 155 anderen Menschen Kontakt hatte.
Was ist das Marburg-Virus?
Das Marburg-Virus wird erstmals im Jahr 1967 identifiziert, als es gleichzeitig in Marburg und Frankfurt sowie in der serbischen Stadt Belgrad zu einem Ausbruch kommt. Das Virus gehört der gleichen Familie an wie Ebola und wird wie Corona von Mensch zu Tier übertragen. Außerdem können infizierte Menschen es über Körperflüssigkeiten an andere Menschen weitergeben. Die WHO erklärt:
Sobald sich ein Individuum mit dem Marburg-Virus infiziert hat, kann es sich bei direktem Kontakt über Blut, Ausscheidungen, Organe oder andere Körperflüssigkeiten sowie mit diesen Flüssigkeiten kontaminierte Oberflächen und Materialien verbreiten.
Bedrohung des Virus
Auch wenn die WHO die Bedrohung des Virus für die globale Gemeinschaft als gering eingestuft hat, zeigt sich die Organisation aufgrund der hohen Sterblichkeitsrate von bis zu 88 Prozent sehr besorgt. Außerdem räumt die WHO ein, dass das Virus durchaus das Potenzial habe, sich stark auszubreiten und man befürchtet, dass es sich über die Grenzen von Sierra Leone und Liberia verbreitet.
WHO-Landeschef von Guinea, Georges Ki-Zerbo, erklärt, dass die anderen 155 Kontaktpersonen bislang keine Symptome zeigen. In einem Interview sagt er:
Es gibt keinen Sekundärfall ... die Kontaktpersonen wurden zurückverfolgt und 155 Personen stehen für drei Wochen unter Beobachtung.
Die Kontaktpersonen befinden sich isoliert von den anderen Familienmitgliedern zuhause. Sie werden täglich aufgesucht und auf potenzielle Symptome untersucht.
Es ist der erste in Guinea gemeldete Fall, doch seit 1967 wurden sporadisch 12 Ausbrüche in Angola, der Demokratischen Republik Kongo, Kenia, Südafrika und Uganda gemeldet.