Wir kennen bereits die meisten externen Faktoren, die das Risiko für Fettleibigkeit erhöhen: fehlende körperliche Betätigung, eine allzu kalorienreiche Ernährung, Stress oder eine mangelhafte Schlafqualität.
Eine neue Studie geht jedoch noch weiter, was diesen letzten Faktor betrifft: Sie analysiert den Einfluss von Licht auf die Gewichtszunahme. Laut den Forschern solltet ihr den Fernseher sowie jede andere künstliche Lichtquelle ausmachen, bevor ihr zu Bett geht. Dadurch könnt ihr das Risiko für eine Gewichtszunahme reduzieren.
Gewichtszunahme
Um zu diesen Ergebnissen zu kommen, untersuchen die Forscher 43.722 Frauen und messen Gewicht, Größe sowie Brust- und Hüftumfang. Bei der Studie werden die Frauen befragt, ob sie mit vielen oder wenigen Lichtquellen in der Nähe schlafen.
Die Teilnehmerinnen sind zwischen 35 und 74 Jahren alt und haben keine besonderen Alltagsgewohnheiten, die die Ergebnisse der Studie verfälschen könnten (etwa eine Vorliebe für Mittagsschläfchen oder eine Anstellung in Schichtarbeit).
Die Ergebnisse ermöglichen es den Forschern, Rückschlüsse auf den Einfluss künstlicher Lichtquellen auf die Gewichtszunahme zu ziehen. Die Verwendung eines kleinen Nachtlichts hat etwa keinen starken Einfluss.
Doch das Einschlafen in der Nähe einer Lampe oder eines TV-Geräts bedeutet eine um 17 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit einer Gewichtszunahme von fünf Kilogramm. Eine Lichtquelle im Nebenzimmer hat jedoch keinen merkbaren Einfluss.
Was ist der Grund dafür?
Während wir schlafen, schüttet der menschliche Körper das Hormon Melatonin aus. Dieses Hormon beeinflusst biologische Mechanismen im Körper und ist stark lichtabhängig, wie Dr. Chandra Jackson, Co-Autorin der Studie, erklärt:
Der Mensch ist genetisch an den natürlichen Wechsel zwischen Tageslicht und Nacht gewöhnt. Ist der Körper künstlichem Licht ausgesetzt, wird seine Funktionsweise gestört und das Risiko von Gesundheitsproblemen wie Fettleibigkeit erhöht sich.
Städter sind stärker betroffen
Unabhängig von der Beleuchtung des Wohnraums sind Städter laut Angaben der Co-Autorin der Studie stärker betroffen. Sie sind mehr künstlichem Licht ausgesetzt, etwa den Neonleuchten von Läden, der Beleuchtung von Gebäuden oder Straßenlaternen und Lichtern im Straßenverkehr.
Dies könnte bedeuten, dass Stadtlichter ein Problem für die öffentliche Gesundheit darstellen – zusätzlich zu ihrer negativen Auswirkung auf die Umwelt. Es muss auch unterstrichen werden, dass die Studie ausschließlich Frauen untersucht hat. Es ist weiterführende Forschung notwendig, um dieses Phänomen auch bei Männern zu bestätigen.