Vor rund 13,8 Milliarden Jahren soll der berühmte Big Bang, der Urknall, stattgefunden haben. Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass sich das Universum seither kontinuierlich ausdehnt. Doch neueste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass bald eine gegenläufige Entwicklung einsetzen könnte. An dessen Ende das – schließlich winzig kleine – Universum einfach in sich zusammenfällt, wie die Frankfurter Rundschau berichtet.
Kommt jetzt der Big Crunch?
Das Überraschende dabei: Der sogenannte Big Crunch soll schon deutlich früher eintreten, als bislang angenommen. Bislang wurde davon ausgegangen, dass es mindestens noch rund zwei Milliarden Jahre dauert – nun ist nur noch die Rede von "gerade einmal" knapp 100 Millionen Jahren.
Hierbei handelt es sich um Berechnungen eines Forscherteams unter der Leitung des US-amerikanischen Physikers Paul Steinhardt. Dieses hatte seine wesentlichen Ergebnisse im WissenschaftsmagazinPNASbekannt gegeben.Die Verfasser:innen betonen:
Das Szenario ist nicht weit hergeholt. Es passt sogar gut zu den jüngsten Theorien der zyklischen Kosmologie und zu den Vermutungen über die Quantengravitation.
Ursache für die Ausdehnung des Universums sei im Wesentlichen die sogenannte "Dunkle Energie". Diese stellt rund 70 Prozent des Energiegehaltes des Universums und ist somit ein maßgeblicher Faktor. Allerdings kann die "Dunkle Energie" nicht nur den Anstoß für eine Ausdehnung geben, sondern ebenso für ein Zusammenziehen.
So endet das Universum – vielleicht
Steinhardt und sein Team gehen davon aus, dass die Expansion ab einem gewissen Punkt in ihr Gegenteil umschlägt. Dann wird sich das Universum kontinuierlich immer weiter zusammenziehen, bis es sich schließlich in einem einzigen Punkt bündelt und letztlich in sich zusammenfällt. Ob dann von einem erneuten Urknall auszugehen ist, wurde nicht thematisiert.
Allerdings stellen die Forscher:innen ebenfalls klar, dass es sich hierbei letztlich um eine mögliche Theorie handelt. Ob in 100 Millionen Jahren dann auch wirklich endgültig Schluss ist, können sie nicht mit Sicherheit vorhersagen.
Verwendete Quellen:
Frankfurter Rundschau: Forscher berechnen Zeitpunkt für „den großen Zusammenbruch“ des Universums
PNAS: Rapidly descending dark energy and the end of cosmic expansion