Der Mensch ist bei weitem nicht das haarigste Wesen auf der Erde. Doch einige Körperteile sind immer von Haaren bedeckt, etwa die Achseln, die Beine, das Kinn (bei Männern) – und der Intimbereich. Dort scheint das Schamhaar nach seinen eigenen Regeln zu gedeihen.
Denn egal, ob ihr blond-, braun- oder rothaarig seid, eure Schamhaare können ganz anders aussehen. Und egal, ob ihr glatte oder gelockte Haare habt, eure Schamhaare sind immer gekräuselt. Warum? Offen gesagt: Die Wissenschaftler haben dieses Geheimnis noch nicht ganz gelüftet, doch es existieren verschiedene Theorien.
Zeichen sexueller Reife
Schamhaare sind ein Hinweis auf die sexuelle Reife eines Menschen. Deshalb bekommen Jungs und Mädels die Schamhaare während der Pubertät. Anfangs noch ein kleiner Flaum, entwickelt sich schnell ein echter Teppich da unten.
Je älter man wird, desto länger und dicker werden die Haare, auch wenn der Grad von Mensch zu Mensch abweichen kann. Bei einigen bildet sich ein echtes Fließ, andere haben nur eine leichte Behaarung. Klar ist, warum die Haare entstehen: Die Hormone sind daran schuld. Mit der Pubertät vermehren sie sich, deshalb bilden sich Schamhaare.
Doch warum kräuseln sie sich? Laut Experten kann die wellige Form verschiedene Nutzen haben, sobald der Mensch das Alter seiner sexuellen Reife erreicht hat.
Vom Schutz bis zur Verteilung von Pheromonen
Laut einer Theorie dienen die Schamhaare zum Schutz der Intimzone. Gekräuselt und mit Volumen können sie beim Sex schützen. Denn beim Geschlechtsverkehr kommt es zur Reibung, die zu Hautirritationen in der Intimzone führen könnte.
Andere Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Schamhaare den Pheromonen dienen, einer chemischen Substanz, die Botschaften zwischen Individuen austauscht. Laut den Spezialisten können die Schamhaare dank der gekräuselten Form die Pheromone besser aufnehmen. So steigert sich die Attraktivität!
Schließlich könnte die Behaarung in der Intimzone auch dem Schutz gegen Bakterien dienen. Auch wenn alle drei Theorien schlüssig sind: Es fehlen die Beweise. Jedoch helfen aktuelle Trends dabei, den Nutzen der Schamhaare genauer zu untersuchen.
Intimrasur: Ja oder nein?
Denn heute haben viele Menschen, ob Damen oder Herren, den Schamhaaren den Krieg erklärt. Sie rasieren ihre Intimzonen regelmäßig. Ein Trend, der laut Ärzten weitreichende Folgen haben kann. Denn die Totalrasur löst nicht nur Irritationen, sondern auch Entzündungen aus.
Und wir reden nicht einmal von den Verletzungen, die durch die Rasur entstehen! Eine Studie aus dem Jahr 2013 der University of California aus San Diego belegt, dass die Rasur negative Konsequenzen für den Intimbereich hat. So war in 83 Prozent aller Penisverletzungen ein Rasierer im Spiel!
Ob eure Schamhaare also nun vor Bakterien schützen oder Pheromone übertragen: Sie haben auf jeden Fall einen Nutzen. Deshalb solltet ihr ihnen etwas Freiheit gewähren. Denn ihr könnt euch sicher sein, dass sie nicht ewig wachsen, auch wenn ihr sie nicht anrührt. Schamhaare können nur eine gewisse Länge erreichen. Jetzt wisst ihr Bescheid!