Wer hätte im Jahr 1900 gedacht, dass wir mal in einem Flugzeug sitzen oder sogar zum Mond fliegen würden? Adam Frank, ein US-amerikanischer Physiker, Astronom und Schriftsteller ist optimistisch, das sogar noch viel mehr machbar ist:
Weltraumstädte mögen wie Fantasie erscheinen, aber die Geschichte zeigt, dass ein Jahrhundert Fortschritt unmögliche Dinge möglich machen kann.
Tatsächlich ist aktuell ein Forschungsteam der Universität Rochester (USA) dabei, Science-Fiction Realität werden zu lassen. Sie haben eine Möglichkeit gefunden, wie zwar keine fernen Planeten, aber zumindest Asteroiden besiedelt werden könnten. Und die Ergebnisse sind bereits überraschend konkret.
Die Lösung: Ein Netz macht's möglich
Damit eine Besiedelung überhaupt gelingt, muss zuallererst Schwerkraft auf dem Asteroiden hergestellt werden, stellt Heise fest. Dies ist machbar. Dazu muss der entsprechende Asteroid in Rotation versetzt werden, was grundsätzlich möglich ist. Der einzige Haken: Ein Asteroid würde dies nicht überstehen - er würde zerbröseln.
Um die Bestandteile des Asteroiden zusammenzuhalten, müsste er mit einer Art Netz aus Kohlenstoff-Nanofasern umspannt werden. So werden die Bestandteile, die durch die Rotation nach außen gedrückt werden, eingefangen. Dadurch entsteht dann eine Art Ring, innerhalb dessen eine vor Strahlung geschützte Siedlung entstehen könnte.
Babylon 5 und Co.: Wie im Fernsehen
Entwickelt hat dieses clevere Konzept ein Team um Peter Miklavcic. Begonnen mit der Forschung wurde bereits vor 50 Jahren im Auftrag der NASA. Während der Corona-Pandemie wurde die Forschung erneut aufgenommen. Ursprünglich sollte eine Raumstation in Anlehnung an Babylon 5 gebaut werden. Wie in der Science-Fiction-Serie sollten Menschen ohne Auswirkungen der Schwerkraft dort leben.
Asteroiden liefern das Baumaterial gleich mit
Allerdings hat eine Stadt auf einem Asteroiden gegenüber einer Raumstation einen entscheidenden Vorteil: Ein Asteroid liefert ausreichend Baumaterial gleich mit, wie Miklavcic herausgefunden hat. Wichtig sei nur dafür zu sorgen, dass bei der benötigten Rotation die losen Teile irgendwo aufgefangen werden.
Berechnungen zufolge würde ein Asteroid mit einem Durchmesser von 300 Metern Lebensraum von 22 km² bieten. Das ist immerhin so groß wie Manhattan.
Verwendete Quellen:
Heise.de: Besiedlung des Weltraums: Stadt in einem Asteroiden mit Trick technisch möglich.
Adamfrankscience.com: Adam Frank