Die Ausgrabungen an der Stätte von Saint-Quentin im Departement Haute-Saône schreiten immer weiter voran. In der Stadt Lure offenbaren sich den Forschenden eine gallo-römische Villa sowie ein mittelalterlicher Friedhof, der bereitsseit dem 18. Jahrhundert bekanntist. Thermen sowie eine Nekropole wurden ausgegraben.
Die Thermen der antiken Villa
"Es ist die südöstliche Ecke der Stadt, die dem Badebereich gewidmet ist, die zum Vorschein kommt", schreibt das Institut national de recherches archéologiques préventives auf seiner Internetseite. Tatsächlich ist seit dem 15. März 2023 ein Team von Archäolog:innen des Instituts vor Ort, um im Vorfeld eines privaten Bauprojekts Ausgrabungen durchzuführen.
Bei sorgfältigen Ausgrabungen haben die Forschenden neue Teile des Komplexes freigelegt. Ihre Entdeckung zeigt Thermen, die aus einem warmen, einem lauwarmen und einem kalten Raum bestehen. "Ein Kaltwasserbecken (piscina) könnte ebenfalls Teil des Komplexes gewesen sein, wurde aber größtenteils abgebaut", erklären die Forschenden.
Zahlreiche Dekorationen
Zusätzlich zu den freigelegten Fundstücken konnten die Archäolog:innen noch weiter ins Detail gehen und fanden "Kieselsteinfundamente", farbig verputzte Wände und an einigen Stellen zweifarbiges Furnier, das aus schwarzem Schiefer und weißem Marmor bestand. Die Besitzer:innen hatten zweifellos einen guten Geschmack.
Eine Nekropole und eine mutmaßlich alte Kapelle
Aber das ist noch nicht alles! In der Nähe der Ausgrabungsstätte fanden die Archäolog:innen eine Nekropole aus der Merowingerzeit, einer anderen Epoche. Die Nekropole befand sich unter den alten Bädern der Villa und soll ein alter Friedhof gewesen sein, der mit der alten Kapelle von Saint-Quentin in Verbindung stand, die später dem heutigen Stadtteil seinen Namen gab.
Nach der örtlichen Tradition ließen sich die Einwohner:innen der Stadt Lure dort rund um die Kapelle beerdigen, bis diese 1556 durch die Pfarrei Saint-Martin ersetzt wurde. Zusätzlich zu den 100 Gräbern, die bei früheren Ausgrabungen gefunden wurden, wurden seit dem 15. März rund 40, teilweise fast vollständige Skelette geborgen.
Verwendete Quelle:
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich