Derzeit gibt es noch kein sicheres Mittel, um Parkinson zu diagnostizieren. Das könnte sich nun aber aufgrund der unglaublichen Fähigkeit einer Frau ändern. Die Britin Joy Milne kann diese Krankheit tatsächlich riechen und das, bevor erste Symptome auftreten.
"Moschusartiger" Geruch
Dank ihrer unfehlbaren Nase kann sie einen "moschusartigen“ Geruch bei Menschen ausmachen, die Parkinson haben. Zum ersten Mal hat sie dies bei ihrem Mann beobachtet – und zwar zehn Jahre bevor Ärzte die Krankheit bei ihm diagnostizierten.
Als sie dann verstärkt bei verschiedenen Versammlungen zur Unterstützung von Menschen mit dieser Krankheit teilnimmt, fällt ihr immer wieder dieser seltsame Geruch auf.
Begrenzte Gruppe von Testpersonen
Forschern zufolge kommt der "Moschusgeruch", den Joy Milne wahrnimmt, vom Hauttalg der Patienten. In medizinischen Kreisen ist es tatsächlich bereits bekannt, dass Parkinson die Hauttalg-Produktion bei Kranken erhöht.
Um herauszufinden, welche biologischen Marker zur Entstehung dieses seltsamen Geruchs führen, haben Forscher Massenspektromie verwendet. Die Ergebnisse sind eindeutig: Die Patienten hatten erhöhte Werte bei Hippursäure, Eicosan und Oktodekanal.
Im Moment wurde dieser Test nur an einer begrenzten Testgruppe von 64 Personen durchgeführt. Aber er hat viel Potenzial. Perdita Barran, Forscherin an der Universität von Manchester erklärt:
Das könnte bedeutsame Auswirkungen haben, und zwar nicht nur für eine frühere und zuverlässigere Diagnose, sondern auch für die Effizienz der Behandlung der Patienten.
Parkinson-Pandemie?
Je früher die Krankheit diagnostiziert wird, desto besser kann man sie behandeln. Forschern zufolge könnten wir sogar ein Mittel finden, Parkinson zu verhindern, anstatt "nur" eine Möglichkeit zu finden, die Krankheit zu heilen. Auch die Schlafqualität könnte eine Auswirkung darauf haben, an Parkinson zu erkranken.
Das gibt den zehn Millionen Menschen, die derzeit mit Parkinson leben, Hoffnung. Laut Wissenschaftlern könnte diese Zahl in den nächsten Jahren nämlich rasant steigen. Sie fürchten "eine Pandemie".