Generell schlafen Menschen im Winter mehr als im Sommer. Schuld ist das Melatonin, das bei weniger Tageslicht verstärkt ausgeschüttet wird. Dieses vom Gehirn produzierte Hormon macht uns schläfrig. Aber könnten wir auch richtigen Winterschlaf halten?
Fantastische Auswirkungen
Einige Wissenschaftler:innen sind der festen Überzeugung, dass dies bald keine Fiktion mehr ist, sondern Realität werden kann wie die Dailymail zu berichten weiß. Neue fossile Funde aus Nordspanien unterstreichen, dass die Fähigkeit zum Winterschlaf offenbar in unseren Genen steckt.
Anhand der dort entdeckten Knochen unserer Vorfahren lässt sich nachweisen, dass es unterschiedliche Wachstumsphasen gab. Es gab längere Zeiträume, in denen die Knochen so gut wie gar nicht gewachsen sind. Forschende gehen davon aus, dass es sich um Phasen des Winterschlafs gehandelt haben muss.
Sollte eine monatelange Schlafphase möglich werden, hätte dies unglaubliche Auswirkungen in der Medizin. Gewebeschädigungen bei einem Herzstillstand oder einen Schlaganfall könnten beispielsweise verhindert werden. Außerdem ließen sich so Hungersnöte umgehen. Und auch die Raumfahrt könnte von einem menschlichen Winterschlaf profitieren.
DieUS-amerikanische Wissenschaftlerin Dr. Marina Bianco von der Duke University hat intensiv den Winterschlaf bei Zwergmakis erforscht. Gegenüber Good Health sagte sie:
Das Herbeiführen des Winterschlafs beim Menschen ist möglicherweise näher an der Wissenschaft als an der Fiktion.
Winterschlaf: Wir haben die Veranlagung in uns
Der große Vorteil ist, dass die Fähigkeit zum Winterschlaf offensichtlich genetisch bei uns Menschen verankert ist, wie Dr. Bianco betont. Jetzt ist nur noch die Frage, wie man diese Fähigkeit reaktivieren kann.
Durch den Winterschlaf konnten unsere Vorfahren Zeiten mit wenig Nahrung durch ausreichendes Körperfett überleben. Denn während der langen Schlafperiode verlangsamt sich der Stoffwechsel, wie n-tv.de erläutert. Die Herzfrequenz verringert sich, die Körpertemperatur sinkt und der Körper benötigt weniger Sauerstoff. Alle Systeme des Körpers werden heruntergefahren.
Aus Fiktion wird Realität
Ein entscheidendes Problem ist bislang jedoch, dass beim Winterschlaf nicht komplett durchgeschlafen wird. Der Körper fährt zwischendrin immer wieder komplett hoch, damit etwas Nahrung zugeführt werden kann. Wie dieser Übergang physiologisch geregelt wird, ist noch unklar.
Gefahren, die der lange Schlaf mit sich bringt, müssen erkannt und ausgeschaltet werden. Aber: Der menschliche Winterschlaf ist in greifbare Nähe gerückt.
Verwendete Quellen: