Es geht um den nicht allzu bekannten Grönlandhai. Das Tier, das im Nordatlantik und in den arktischen Gewässern zuhause ist, wächst pro Jahr nur einen Zentimeter. Es gilt als selten und als wenig erforscht.
Grönlandhai-Exemplar ist unglaublich alt
Als die Forschenden also ein fünf Meter langes, weibliches Exemplar entdecken, ist schnell klar, dass es sich um ein besonders altes Tier handeln muss. Mithilfe der sogenannten Radiokohlenstoffdatierung analysiert das Team die Augenlinse von 28 Grönlandhaien, wie in Science nachzulesen ist.
Der älteste untersuchte Hai ist etwa 392 Jahre alt! Dieses Verfahren liefert eine 95-prozentige Sicherheit, was heißt, dass das wahre Alter des Hais zwischen 272 und 512 Jahren liegt.
Späte Geschlechtsreife
Durchschnittlich werden Grönlandhaie zwischen 134 und 156 Jahren geschlechtsreif. Noch ist diese Haiart aber nicht besonders bekannt, so wurden erstmals 1998 Filmaufnahmen von lebenden Exemplaren durch amerikanische Wissenschaftler:innen gemacht. Die Tiere erreichen dabei Tiefen von bis zu 2.000 Metern. Sie durchstreifen die Arktis und den Nordatlantik von Ostkanada bis Westrussland.
Folgende äußere Merkmale zeichnen den Grönlandhai aus: Eine ausgeprägte abgerundete und kurze Schnauze und kleine Augen. Die raue Haut der Tiere kann grau oder schwarzbraun sein.
Laut neuesten Erkenntnissen ernährt sich diese Spezies von Robben und Fischen, die sie in nicht allzu großer Tiefe jagt oder deren Kadaver sie entdecken.
In Sachen Lebenserwartung wird der Grönlandhai nur von zwei weiteren Tierarten übertroffen: Der Islandmuschel, die etwa 500 Jahre alt werden kann, und dem antarktischen Riesenschwamm Anoxycalyx joubini, von dem Wissenschaftler:innen annehmen, dass er bis zu 10.000 Jahre alt werden kann. Weitere Infos zu dem Giganten erfährst du in dem Video weiter oben im Artikel.