Es gibt so viele Geschichten über die Entstehung der Menschheit, von Adam und Eva über Störche, die Babys bringen, und so weiter und so fort.
Doch das Diagramm der menschlichen Evolution bereitet all diesen Theorien bei seiner Veröffentlichung 1965 ein jähes Ende. Endlich liefert uns das Diagramm, welches das Ergebnis aus Wissenschaft und Forschung ist, ein klares Bild von der Entwicklung des Menschen.
Ganz so leicht ist es dann doch nicht
Angefangen mit einer affenähnlichen Spezies, die sich langsam zu dem aufrechten Menschen entwickelt, der wir heute sind. Leider ist der tatsächliche Evolutionsprozess nicht so einfach, wie in dem Diagramm dargestellt.
Dr. Adam Rutherford, ein Genetiker vom University College London, erklärt, das Diagramm sollte besser wie ein Netz aussehen und nicht wie eine ordentliche Linie. Beim Cheltenham Science Festival Anfang Juni sagt er über das Diagramm:
Es stammt aus einem Buch von 1965 und wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich es aus sämtlichen Aufzeichnungen löschen. Es suggeriert, dass es affenähnliche Vorfahren gab, die plötzlich anfingen, aufrecht zu gehen und irgendwann wir wurden. Das alles verläuft schön in einer geordneten Linie. Doch so funktioniert Evolution absolut nicht. Wir entwickeln uns, um in die ökologische Nische zu passen, in der wir uns in diesem Moment befinden.
Menschen werden sich weiterentwickeln
Er fährt fort und erklärt, dass, obwohl man gerne davon ausgeht, dass die menschliche Spezies der "Höhepunkt der Evolution" ist, es durchaus möglich ist, dass wir uns zurückentwickeln und wieder auf allen Vieren laufen oder eine ganz andere Gestalt annehmen werden. Er erklärt:
So funktioniert Evolution. Die Idee, dass Evolution "verbessert", ist nicht richtig. Abgesehen von den Neandertalern, wissen wir nicht wirklich, wer unsere Vorfahren waren. Dieses Diagramm sagt, "Das ist der Weg" und benennt ihn sogar. Doch ich glaube, zu den wichtigsten Dingen in der Wissenschaft gehört, Menschen beizubringen, was wir nicht wissen, anstatt dem, was wir wirklich wissen.