Die Unwetter im vergangenen Monat haben vor allem im Süden Deutschland große Schäden angerichtet. In Bayern und Baden-Württemberg sind die Menschen von massiven Regenfällen und dadurch bedingten Überschwemmungen betroffen gewesen. Stellenweise hat das Hochwasser ganze Existenzen bedroht - so etwa bei einem Eisdielenbesitzer in Babenhausen im Unterallgäu.
Auch bei der historischen Burgruine Falkenstein in Flintsbach am Inn im oberbayrischen Landkreis Rosenheim haben die Unwetter Schäden angerichtet. Herunterstürzende Wassermassen haben Teile der Burgmauer den Hang hinabgeschwemmt. Expert:innen haben daraufhin die Ruine begutachtet - und haben historisch nicht unerhebliche Entdeckungen gemacht.
Alte Fundstücke enthüllen Vergangenheit
Die Burg, die vermutlich im 14. Jahrhundert erbaut wurde, befindet sich nahe der Autobahn an der Grenze zu Österreich - nun haben die Regenfälle der letzten Wochen im Burghof Relikte aus der Vergangenheit freigelegt, die lange unter vielen Bodenschichten verborgen waren: Alte Kacheln von den vielen Kachelöfen der Burg, die aus verschiedenen Epochen stammen, und den Expert:innen Aufschluss darüber geben, dass die Bewohner:innen der Burg wohlhabend gewesen sein müssen.
Auch altes Geschirr wurde gefunden, was Näheres über die damaligen modischen Gegebenheiten der Menschen preisgibt. Des Weiteren hat man Tierknochgen gefunden, die Details über die damaligen Ernährungsgewohnheiten geben. Die Fundstücke werden nun näher untersucht - die Burg, die auch für Tourist:innen eine beliebte Anlaufstelle ist, ist bis auf Weiteres für Besuche gesperrt.
Erhaltung der Burg angestrebt
Nun geht es darum, die Überreste der Burg zu erhalten, wie es laut der Süddeutschen Zeitung, dem Münchener Merkur sowie dem Magazin Pnp.de heißt. Eigentlich ist der Komplex erst im Zeitraum von 2016 bis 2019 aufwändig restauriert worden - dennoch ist der Erhalt der Burg nun gefährdet, denn das Mauerwerk liegt frei. Vor allem im Winter kann das gefährlich werden, denn wenn Wasser eindringt und gefriert, wird das Ganze weiter instabil.
Zerstört worden ist Burg Falkenstein bereits einmal, und zwar im 18. Jahrhundert durch ein Feuer. Lange Zeit ist die Burg danach als Bauernhof genutzt worden, wie auch ein Gemälde aus der Zeit belegt. Anwohner:innen haben sich zudem an der Ruine bedient, und die Steine als Baumaterial verwendet. Es bleibt zu hoffen, dass ein erneuter Verfall verhindert werden kann.
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Verwendete Quellen:
Münchener Merkur: "Hochwasser enthüllt Geheimnisse der Burg Falkenstein: Funde durch Regen freigelegt"
Süddeutsche Zeitung: "Unwetter-Folgen:Burg Falkenstein: Regenmassen legen historische Funde frei"
Pnp.de: "Erstaunliche Entdeckungen: Burg Falkenstein im Landkreis Rosenheim: Regenmassen legten historische Funde frei"