Eine App reicht und schon kann man sich vielerorts ein E-Fahrrad oder einen E-Scooter ausleihen. Unglaublich praktisch – aber dennoch mit einem gravierenden Haken. Denn wer bei diesen Geräten nicht aufpasst, fängt sich schnell etwas ein. Und zwar jede Menge fiese Bakterien und Viren.
Unbedingt auf Schutzmaßnahmen achten
Jetzt hat eine Untersuchung Erschreckendes über Leihfahrräder und -Scooter herausgefunden, berichtet fitbook.de. Auf den Griffen der Fahrgeräte befinden sich nämlich 1.000 Mal mehr Bakterien als auf dem Sitz einer öffentlichen Toilette! Und die Klobrille gilt schon als extrem ekelig.
So wurde getestet
Bei diesem Test wurden drei Abstriche an Bikes und Scootern im privaten Besitz und im öffentlichen Bereich genommen. Selbstverständlich wurde damit gerechnet, dass Dinge, die von vielen Menschen angefasst und benutzt werden, verkeimter sind als solche im Privatbesitz. Aber mit diesem Ergebnis hatte im Vorfeld niemand gerechnet.
Erschreckende Zahlen
Die Share-Bike wiesen 800 Mal mehr Bakterien auf als private E-Fahrräder. Noch erschreckender ist das Ergebnis im Vergleich mit einem Toilettensitz. Hier sind es 12.000 Mal mehr Keime.
Der Vergleich zwischen öffentlichen und privaten E-Scootern fiel noch extremer aus. Auf öffentlich genutzten E-Scootern ließen sich 700 Mal mehr Bakterien nachweisen als bei einem privaten. Im Verhältnis mit der Belastung eines Toilettensitzes wird es dann richtig beeindruckend: Dieser weist 58.000 Mal weniger Keime auf als öffentliche E-Scooter.
Diese Keime wurden gefunden
Wenig erfreulich: An den E-Scootern befanden sich nicht nur „Allerweltskeime“, sondern auch Bakterien, die schwere Krankheiten auslösen können. Beispielsweise Diphtherie, Milzbrand und Pneumokokken-Infektionen. Auf den E-Bikes dagegen ließen sich besonders häufig Keime nachweisen, die Lungenentzündung, Blutvergiftung oder Meningitis hervorrufen können.
Eins ist damit klar: Es ist garantiert keine gute Idee, nach dem Anfassen der Griffe seine Hände in den Mund zu stecken.
Studie mit Vorsicht genießen
Interessant ist allerdings, wer die Untersuchung durchgeführt hat: ein E-Bike-Hersteller. Dieser dürfte natürlich großes Interesse daran haben, dass sich möglichst viele Leute ein privates Bike zulegen.
Außerdem wurde keine ausreichende Menge an Abstrichen analysiert, es handelt sich lediglich um Stichproben. Zudem fehlt der Studie eine statistische Methodik. Die Ergebnisse sind also nicht repräsentativ.
Nie ohne Handschuhe!
Sicher ist sicher: Auch wenn die Untersuchungsergebnisse nicht repräsentativ ist, so ist ein wenig Vorsorge dennoch gar nicht verkehrt. Wer ein Share-Bike oder einen Share-Scooter benutzt, sollte besser Handschuhe tragen. Am besten Einmalhandschuhe, die nach der Fahrt entsorgt werden können.
Und es kann nicht schaden, die Hände im Anschluss gründlich zu waschen und zu desinfizieren. So schützt man sich und seine Lieben vor bösen Erkrankungen.
Verwendete Quellen:
Fitbook.de: Bakterienschleudern! Share-Bikes und -Scooter verkeimter als Toilette