Ein ganz schön dicker Fisch: Hobbyangler zieht 95-Kilo-Wels aus dem Pilsensee

Der Pilsensee südwestlich von München ist ein beliebtes Ausflugsziel, perfekt zum Baden, Entspannen, die Natur genießen - und zum Angeln. Letzteres hatte auch der 21-jährige Tim Kosian an einem schönen Septemberabend vor. Doch dass er kurz nach Mitternacht den Fang seines Lebens machen würde, hätte er wohl nicht gedacht!

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© picture alliance@Getty Images
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Nicht nur Badegäste erfreuen sich an den vielen Badeplätzen mit guter Wasserqualität, auch die Fische fühlen sich dort offenbar pudelwohl. Unter ihnen auch ein mindestens 37 Jahre alter Wels mit Rekordgewicht. Und genau der biss bei dem unverhofften Glückspilz und Hobbyangler Tim an.

Riesenfang

Bild zitierte den Kfz-Mechatroniker mit folgenden Worten:

Ich wusste schnell, dass da ein Brocken dranhängt.

Der Fisch war so schwer, dass Tims Vater Stefan, Leiter der Fischerei beim Fischereiverein Pilsensee-Wörthsee, ihm zur Hilfe kommen musste. Eine Stunde brauchten die beiden Männer, um den Riesenfang aus dem Wasser zu ziehen.

In einem spektakulären Endspurt packte Tim schließlich seine Beute mit den Händen durchs Maul in den Unterkiefer und zog sie aus dem Wasser.

Am Tag nach dem Fang hatte ich irren Muskelkater.

Kein Wunder, denn der Wels hatte eine stattliche Größe von 2.51 Metern und wog fast 95 Kilogramm. Damit ist er zwar nicht ganz so schwer wie der Rekord-Wels in Italien, aber immerhin schwerer als der stolze Angler selbst.

Nicht nur ein willkommenes Abendessen

Zugegeben, für manche Badegäste mag die Vorstellung ein mulmiges Gefühl auslösen, gemeinsam mit solchen "Brocken" im beliebten Pilsensee Runden zu ziehen. Fürchten müsse man sich aber nicht, beruhigte der erfahrene Angler Stefan Kosian in Merkur. Diese Fische seien eher menschenscheu, können aber trotzdem neugierig sein und Schwimmer:innen aus sicherer Distanz beäugen.

Es ist also durchaus bekannt, dass auch größere Fische den See durchziehen, wie er gegenüber Merkur berichtete:

Wir wissen schon seit einigen Jahren, dass wir zu viele und große Welse in Wörthsee und Pilsensee haben.

Denn anders als andere Fischarten profitiere der Wels vom Klimawandel und fühlt sich in wärmeren Strömen ganz Zuhause. Dass unter ihnen aber ein solch imposantes Exemplar existiert, überrascht aber sogar den erfahrenen Angler.

Abgesehen davon, dass der Wels nun vielen (Angler-)freund:innen auf dem Teller serviert wird, ist sein Fang auch für das Ökosystem des Sees nicht unbedeutend. Laut Stefan Kosian frisst ein Fisch solchen Kalibers geschätzt 200 bis 300 Kilogramm Fisch im Jahr. Mehrere solcher Welse könnten den Bestand von Kleinfischen wie Forellen, die unter dem Klimawandel leiden, erheblich dezimieren.

Bitte zu Tisch!

Nachdem Tim mit Unterstützung zweier Anglerfreunde stolz für ein Beweisfoto posiert hatte, spendete er seinen Fang großzügig an einen befreundeten Gastronomen. Dieser plant, den Wels bei einem Fest im Ganzen zu servieren. Tim, der laut Merkur eine Vorliebe für Wels-Leberkäs hat, hatte kein Problem, seinen Rekordfang abzugeben. Vor kurzem habe er bereits einen kleineren Wels gefangen – das reiche ihm völlig.

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Verwendete Quellen:

Bild: Rekord-Fang in Bayern: Tim (21) angelt Riesen-Wels

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Riesenfang in Italien: Angler fängt Rekord-Wels Riesenfang in Italien: Angler fängt Rekord-Wels